Psychotraumatologie 2001; 2(4): 25
DOI: 10.1055/s-2001-18964
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Selbsthilfe-Informationen für Betroffene von psychotraumatischen Belastungsstörungen im Internet

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Publication Date:
20 December 2001 (online)

 

Das Internet hält eine Reihe von Angeboten für interessierte und betroffene Laien von psychotraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bereit. Diese umfassen einerseits WWW-Sites, publiziert von Fachleuten, die psychologischen Laien verständliches Basiswissen über Belastungsstörungen vermitteln. So haben z. B. Ratsuchende die Möglichkeit, sich auf leicht zugängliche Weise ein breiteres Verständnis über ihre Erkrankung zu verschaffen und gegebenenfalls eine Orientierung in den unterschiedlichen therapeutischen Möglichkeiten zu erhalten. Anderseits zählen zu den verfügbaren Internetressourcen aber auch Selbst- und Erfahrungsberichte von traumatisierten Personen. Selbstdarstellungen im WWW von psychisch Kranken haben dabei häufig die Funktion, die eigene Leidens- und Genesungsgeschichte öffentlich zu machen, um so ggf. mit ebenso Betroffenen in Kontakt zu kommen. Aus diesem Motiv heraus haben sich im Internet schon zahlreiche virtuelle Selbsthilfegruppen konstituiert, die meistens mittels Newsgroups und Mailinglisten organisiert sind und das Hilfsangebot vor Ort sinnvoll ergänzen können. Somit werden in diesem Zusammenhang ebenso Adressen von internetbasierten Selbsthilfegruppen von und für traumatisierte Menschen beschrieben.

Zusammenfassend geben all diese Ressourcen Ratsuchenden die Möglichkeit, sich selbständig ein Bild über ihre eventuelle Belastungsstörung zu machen und haben insbesondere im Bereich der Prävention nach einer Akuten Belastungsstörung (ABS) herausragende Bedeutung. Durch die niederschwellige Möglichkeit des Mediums Internet, Informationen zu recherchieren und anonym sowohl mit Professionellen als auch mit Leidensgenossen in Kontakt zu treten, können Symptome eigenständig erkannt und somit schneller qualifizierte therapeutische Hilfe in Anspruch genommen werden, was die Chronifizierung der ABS verhindern kann.

Die Angebote für diese Adressatengruppen werden nach dem Inhalt des traumatischen Erlebnisses gegliedert, weil dieser für Betroffene eine bessere Identifikationsmöglichkeit bietet. Dabei existiert ja nach Traumagruppe eine große Varianz hinsichtlich auffindbarer internetbasierten Informationen

Dem Leser sei es überlassen, diese Selbsthilfeangebote selbst einmal zu inspizieren und seinen Klienten gegebenenfalls die entsprechenden Adressen weiterzugeben. Zur Diskussion von Chancen und Problemen netzbasierter Informations- und Selbsthilfeangebote für traumatisierte Menschen sei auf folgenden Beitrag verwiesen:

Eichenberg C & Schmitt M : Informationen über akute und posttraumatische Belastungsstörungen im Internet. Teil 2: Angebote für Betroffene. Psychomed 2001; 2: 119 - 124.

Autorin:

Christiane Eichenberg



Dipl.-Psychologin

Doktorandin am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Univ. zu Köln

Zülpicherstr. 45

50923 Köln

Email: christiane@rz-online.de

URL: http://www.christianeeichenberg.de

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