physioscience 2025; 21(S 01): S58-S59
DOI: 10.1055/s-0045-1808219
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Entwicklung einer Programmtheorie für physiotherapeutische Interventionen bei Jugendlichen mit nicht-traumatischen Knieschmerzen: Protokoll für eine Realist Evaluation

M Adams
1   Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Hildesheim, Germany
,
S Heinemann-Steinweh
1   Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Hildesheim, Germany
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A Schäfer
1   Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Hildesheim, Germany
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Einleitung Nicht-traumatische Knieschmerzen bei Jugendlichen sind ein komplexes und lange unterschätztes Gesundheitsproblem [1]. Bisher fehlt es an einer angemessenen, bio-psycho-sozial ausgerichteten Therapie. Die Medical Research Council empfiehlt, dass komplexe Interventionen auf Basis einer zugrundeliegende Programmtheorie entworfen werden sollten [2]. Diese beschreiben, unter welchen Umständen bestimmte Ressourcen zu dem gewünschten Effekt führen, indem sie Kontextfaktoren, Wirkmechanismen und daraus resultierende Outcomes in Zusammenhang stellen („What works, for whom and under what circumstances?“). Das Ziel dieser Studie ist daher die Entwicklung einer Programmtheorie für physiotherapeutische Interventionen bei Jugendlichen mit nicht-traumatische Knieschmerzen.

Material und Methodik Die Entwicklung der Programmtheorie folgt der „Realist Evaluation Methodology“ [3] und erfolgt in zwei Phasen. In Phase 1) wird eine systematische Literaturrecherche nach Kontextfaktoren, Mechanismen und Outcomes durchgeführt. Der iterative und theoriegeleitete Prozess wird die folgenden fünf Schritte umfassen: (1) Suchstrategie und Literaturübersicht; (2) Auswahl und Bewertung von Studien; (3) Datenextraktion; (4) Datensynthese und (5) Entwicklung einer initialen Programmtheorie. In Phase 2) wird die initiale Programmtheorie einem interprofessionellen Panel aus Experter*innen präsentiert und in einem dynamischen argumentativen Delphi-Verfahren evaluiert.

Ergebnisse Die entwickelte Programmtheorie wird Wirkmechanismen physiotherapeutischer Interventionen bei Jugendlichen mit nicht-traumatischen Knieschmerzen beschreiben und unter welchen Kontextfaktoren sie Zieloutcomes beeinflussen. Diese sogenannten Kontext-Mechanismus-Outcome-Konfigurationen haben den Anspruch generalisierbar und transferabel in verschiedene Settings zu sein.

Zusammenfassung Durch ihre Generalisierbarkeit bilden Programmtheorien eine Brücke zwischen Laborforschung und Feldforschung. Damit unterstützen Sie die Entwicklung evidenzbasierter Interventionen, welche der Komplexität von Gesundheitsproblemen und -interventionen im Praxissetting gerecht werden.



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Article published online:
21 May 2025

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