physioscience 2025; 21(S 01): S55-S56
DOI: 10.1055/s-0045-1808214
Abstracts
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Development and Validation of the Fear of Daily Activities Photo (FDAP) Scale – a pilot study

L Pagels
1   Institut für Gesundheitswissenschaften, Fachbereich Physiotherapie, Pain and Exercise Research Luebeck (P.E.R.L.), Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany
,
K Lüdtke
1   Institut für Gesundheitswissenschaften, Fachbereich Physiotherapie, Pain and Exercise Research Luebeck (P.E.R.L.), Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany
2   Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM), Universität zu Lübeck, Lübeck, Germany2
› Institutsangaben
 

Einleitung Patient*innen mit chronischen muskuloskeletalen Störungen zeigen oft eine Bewegungsangst, die sie mit einer Verstärkung von Schmerzen und/oder (Wieder-) Verletzungen in Verbindung bringen. Infolgedessen entwickelt sich ein Vermeidungsverhalten [7] [10]. Schmerzbezogene Angst scheint dabei einen größeren Einfluss auf die funktionelle Beeinträchtigung zu haben als die Schmerzintensität [3] [12]. Als wichtiger Faktor für die Chronifizierung ist es erforderlich, die schmerzbezogene Angst in der klinischen Praxis zu erfassen. [5] [7]. Um das Vermeidungsverhalten bei Patient*innen mit Schulterschmerzen zu messen, wurde kürzlich die Avoidance of Daily Activities Photo Scale (ADAP) entwickelt [1] [2]. Ziel: Analyse der psychometrischen Eigenschaften einer adaptierten Version der ADAP-Scale zur Messung der schmerzbedingten Bewegungsangst bei Patient*innen mit chronischen Schulterschmerzen.

Material und Methodik Expert*innen (mit Erfahrung in Forschung/Lehre und Behandlung von Schulterschmerzen), Physiotherapeut*innen und Patient*innen mit Schulterschmerzen wurden gemäß der COSMIN-Richtlinie rekrutiert [9]. Einschlusskriterien für Patient*innen waren: Schulterschmerzen seit>3 Monaten, Alter>18 Jahre. Schulterschmerzen neurologischen oder rheumatologischen Ursprungs sowie Teilnehmende mit unkorrigierter Sehbeeinträchtigungen und unzureichenden Deutschkenntnissen wurden ausgeschlossen [4] [6] [8] [11].

Die Bildtitel der Skala wurden ins Deutsche übersetzt und die Anker im Antwortformat (10-Punkt-NRS) wurden in „stark angstiauslösend“ und „überhaupt nicht angstauslösend“ geändert.

Die Daten wurden erhoben, indem die ADAP-Scale als Online-Fragebogen an Patient*innen in ambulanten Physiotherapiepraxen in Norddeutschland verteilt wurde. Anschließend wurden die Teilnehmenden gebeten, die Verständlichkeit, Relevanz, Akzeptanz und Durchführbarkeit der ADAP-Scale auf einer 5-Punkt-Likert-Skala zu bewerten.

Eine deskriptive Datenanalyse und eine qualitative thematische Inhaltsanalyse der offenen Fragen wurden durchgeführt.

Ergebnisse Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug 41,33 Jahre (SD 15,37) und 55% waren weiblich. Drei Teilnehmende waren Expert*innen, 20 Physiotherapeut*innen und 17 Patient*innen mit Schulterschmerzen.

Das am meisten angstauslösende Item war „tragen auf Schulter, Hüfte und Rücken“ (M=5,88 Punkte (SD=2,67)) und das am wenigsten angstauslösende Item „trinken“ (M=0,71 Punkte (SD=1,72)). 100% der Expert*innen, 90% der Physiotherapeut*innen und 64,7% der Patient*innen bestätigten, dass die Messung der schmerzbezogenen Angst „etwas relevant“ oder „sehr relevant“ ist. Alle Teilnehmenden stimmten der Zumutbarkeit der ADAP-Scale zu. 85% der Teilnehmenden fanden, dass die Titel zu den Bildern passen, 90% bewerteten die Antwortoptionen als verständlich. 95% der Teilnehmenden gaben an, dass es machbar ist, die ADAP-Scale in der klinischen Praxis anzuwenden.

Schlussfolgerung Die hier getestete Version der ADAP-Scale zeigte hohe Bewertungen in Bezug auf Akzeptanz, Durchführbarkeit, Verständlichkeit und Relevanz. Der nächste Schritt besteht daher darin, die psychometrischen Eigenschaften der adaptierten Version mit einer größeren Stichprobe zu testen und deren Validität zu bestimmen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025

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