physioscience 2025; 21(S 01): S49
DOI: 10.1055/s-0045-1808200
Abstracts
Poster

S2e-Leitlinie Multimodale Neurorehabilitationskonzepte für das Post-Intensive-Care-Syndrom (PICS)

C Renner
1   Abteilung für Neurologie und Neurorehabilitation, Herz-Kreislauf-Zentrum, Klinikum Hersfeld-Rotenburg GmbH, Rotenburg a. F., Universität Leipzig, Leipzig, Germany
,
MM Jeitziner
2   Abteilung für Intensivmedizin, Inselspital, Universitätsspital Bern, Universität Bern, Bern, Switzerland
3   Institut für Pflegewissenschaft, Abteilung für Public Health, Medizinische Fakultät, Universität Basel, Basel, Switzerland
,
M Albert
4   Abteilung für Neurologie, Rehabilitation ZURZACH Care, Baden, Switzerland
,
S Brinkmann
5   Hochschule Osnabrück, Germany
,
K Diserens
6   Abteilung für Klinische Neurowissenschaften, Universitätsspital Lausanne, Switzerland
,
I Dzialowski
7   ELBLAND Neurorehabilitationszentrum Großenhain, Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
,
MD Heidler
8   Brandenburg Klinik, Bernau, Germany
,
M Lück
9   Fachklinik Bad Heilbrunn, Heilbrunn, Germany
,
R Nusser-Müller-Busch
10   Berlin, Deutschland
,
P S Sandor
11   Abteilung für Neurologie und Psychiatrie, ZURZACH Care, Bad Zurzach, Switzerland
,
A Schäfer
12   Asklepios Zentrum für Weiterbildung in Intensivpflege und Anästhesiepflege Nordhessen, Frankfurt, Germany
,
B Scheffler
13   Brandenburgische Technische Universität Cottbus – Senftenberg, Fachgebiet Therapiewissenschaften I, Senftenberg, Germany
,
C Wallesch
14   BDH-Klinik Elzach – Zentrum für Neurorehabilitation und Intensivpflege, Elzach, Germany
,
G Zimmermann
15   IB Hochschule für Gesundheit und Soziales, Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, München, Germany
,
P Nydahl
16   Pflegeforschung, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Germany
17   Institut für Pflegewissenschaft und -entwicklung, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria.
› Institutsangaben
 

Einleitung Überlebende von Intensivstationen leiden häufig unter verschiedenen Beeinträchtigungen in ihrer physischen, kognitiven und psychischen Gesundheit, die als Post-Intensive-Care-Syndrom (PICS) bezeichnet werden. Ziel dieser Arbeit ist es, eine multidisziplinäre und multiprofessionelle Leitlinie für die rehabilitative Therapie von PICS zu entwickeln.

Material und Methodik Eine multidisziplinäre/multiprofessionelle Taskforce von 15 Gesundheitsfachleuten nutzte einen strukturierten, evidenzbasierten Ansatz, um 10 wissenschaftliche Fragen zu bearbeiten. Nach dem PICO-System wurden für jede Frage systematische Literatursuchen durchgeführt und aus der besten Evidenz in Anlehnung an das „GRADE-System“ auf der Basis einer qualitativen Synthese Empfehlungen ausgesprochen. Empfehlungen wurden gemäß der AWMF-Leitlinien-Methodik als “starke Empfehlungen”, “Empfehlungen” oder “Therapieoptionen” kategorisiert.

Ergebnisse Die gegenwärtige Evidenz führte zu 12 Therapieempfehlungen und 5 Therapieoptionen für die Prävention oder Behandlung der Folgen von PICS. Empfohlen wird die Frühmobilisation, das motorische Training und der Ausschluss einer Dysphagie. Maßnahmen zur Delirprophylaxe sollen multimodale Stimulation enthalten. Zur Reduktion von Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung, von Angst und Depression sollen Intensivtagebücher geführt werden. Für die Diagnose eines PICS sind reguläre und wiederholte Assessments der kognitiven, psychischen und/oder physischen Funktionen im stationären und/oder ambulanten Bereich die Voraussetzung.

Zusammenfassung PICS ist ein variables und komplexes Syndrom, das einen individuellen, multidisziplinären und multiprofessionellen Ansatz erfordert. Die Rehabilitation von PICS sollte die Bewertung und Therapie von motorischen, kognitiven und psychologischen Gesundheitsbeeinträchtigungen umfassen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025

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