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DOI: 10.1055/s-0045-1808198
Der 2-Minuten-Gehtest bei Personen mit Multipler Sklerose: Eine Untersuchung zu Kreislaufbelastung und Belastungswahrnehmung
Einleitung Multiple Sklerose ist die häufigste autoimmun vermittelte chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die mit vielfältigen Defiziten, wie motorischen Störungen, einhergehen kann. Der 2-Minuten-Gehtest (2-Minute Walk Test – 2-MWT) ist ein klinisch validiertes Instrument zur Erfassung der Gehfähigkeit [1] und wird als modifizierte Testmethode für Personen mit Multipler Sklerose (PmMS) eingesetzt [2]. Die Untersuchung objektiver Vitalparameter und subjektiver Belastungswahrnehmung kann zu einem besseren Verständnis beitragen, wie PmMS körperliche Anstrengung und Erschöpfung erleben. Dies kann dabei helfen, die individuelle Belastbarkeit und Fatigue bei PmMS präziser zu charakterisieren [3]. Daher ist das Ziel der Studie, Vitalparameter und subjektive Belastung um und während des modifizierten 2-MWT bei PmMS unter selbstgewählter Geschwindigkeit zu erfassen, und hinsichtlich möglicher Unterschiede zu analysieren [1] [2] [3] [4] [5].
Material und Methodik In die Studie sollen PmMS bis zu einem Expanded Disability Status Scale (EDSS) Score von 5 eingeschlossen werden. Angestrebt wird, folgende drei Subgruppen nach EDSS-Score mit jeweils mindestens 20 Personen zu bilden: 0-1,5 (keine Behinderung), 2-3 (leichte Behinderung), 3,5-5 (moderate Behinderung und eingeschränkte Gehfähigkeit ohne Hilfsmittel>200 ) [4]. Als objektiver Vitalparameter soll die Herzfrequenz erfasst werden. Die subjektive Belastung soll auf Basis der Borg-RPE-Skala eingeschätzt werden [5]. Diese ermöglichst die Einschätzung der Belastung auf einer Skala von 6 (keine Anstrengung) bis 20 (maximale Anstrengung) zu erfassen. Herzfrequenz und Borg-RPE-Skala soll vor und nach der 2-MWT-Belastung sowie nach einer kurzen Erholungszeit erfasst werden.
Ergebnisse Die Datenerhebung hat zum Zeitpunkt der Erstellung des Abstracts noch nicht begonnen. Es wird jedoch erwartet, dass die Studie Unterschiede zwischen objektiv erfasster Kreislaufbelastung und subjektiver Belastungswahrnehmung in den EDSS-Gruppen aufzeigt. Der Prüfplan sowie erste Tendenzen und Zwischenergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt und könnten bereits wertvolle Einblicke in die Belastungswahrnehmung und Erholung nach dem 2-MWT bei PmMS bieten.
Zusammenfassung Die Ergebnisse könnten Hinweise darauf geben, wie Kreislaufbelastung und Belastungswahrnehmung in Kombination betrachtet werden können, um ein umfassenderes Bild der Gesamtbelastung während des 2-MWT zu erhalten. Dies könnte zu einer effizienteren Beurteilung von Krankheitsprogression wie auch der Wirksamkeit von Behandlungsmaßnahmen beitragen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Valet M. et al. Timed Up-and-Go and 2-Minute Walk Test in patients with multiple sclerosis with mild disability: reliability, responsiveness and link with perceived fatigue. European Journal of Physical and Rehabilitation Medicine 2019; 55
- 2 Trentzsch K. et al. The Dresden Protocol for Multidimensional Walking Assessment (DMWA) in Clinical Practice. Front. Neurosci 2020; 14: 1-15
- 3 Broscheid KC. et al. Quantification of motor performance fatigability in multiple sclerosis. Neurologie und Rehabilitation 2021; 27: 13-22
- 4 Kurtzke JF.. Rating neurologic impairment in multiple sclerosis: An expanded disability status scale (EDSS). Neurology 1983; 33: 1444-1452
- 5 Borg G.. Anstrengungsempfinden und körperliche Aktivität. Aerzteblatt 2004; 101: 1016-1021