physioscience 2025; 21(S 01): S43
DOI: 10.1055/s-0045-1808189
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Wissenschaftliche- und Fachkompetenz in der Neurologie – Unterschiede in der länderspezifischen Berufsausbildung von Physiotherapeut*innen

S Furtner
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
,
L Gebhard
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
,
D Kaulhausen
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
,
L Mangold
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
,
S Petermaier
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
,
J Mertens
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
,
A Pfingsten
1   Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Germany
› Author Affiliations
 

Einleitung Deutschland ist das einzige Land in der EU, in dem eine Berufserlaubnis in der Physiotherapie durch eine Ausbildung erlangt werden kann [1]. In den meisten Ländern ist mindestens eine akademische Ausbildung auf Bachelorniveau erforderlich. Im Rahmen des Interreg Projekts „Neuro“ (BYCZ01-038) untersuchte diese Studie, ob es Unterschiede in der Länder- und Laufbahnspezifischen Ausbildung und der dort erworbenen wissenschaftliche Kompetenz (CSR) oder neurologische Fachkompetenz (CNG) gibt. Hierbei wurde zwischen deutschen Auszubildenden (GER-T), Deutschen im (ausbildungsintegrierenden-) Studium (GER-S) und tschechischen Studierenden (CZ) unterschieden.

Material und Methodik Mithilfe eines online-Fragebogens wurde auf Basis der Selbsteinschätzung die CSR und CNG abgefragt. Hierbei wurde der “Physiotherapy Self-Efficacy Score (PSE)” [2]. die “Functional Neurological Disorders Scale (FND)” [3] und die “Munich Research Competence Scale” [4] modifiziert und nach einer Übersetzung durch Muttersprachler*innen einem Pretest unterzogen. Die Items des Fragebogens wurden mit einer 6-Punkte Likert Skala abgefragt und den Konstrukten CSR oder CNG zugeordnet. Für die statistische Auswertung wurde eine Kategorisierung der Teilnehmer*innen gemäß der erreichten Gesamtpunktzahl im jeweiligen Konstrukt in fünf (CSR), oder sechs Leistungsklassen (CNG) durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgte bei ordinal skalierten Daten mithilfe des Mann-Whitney-U-Tests.

Ergebnisse 170 gültige Fragebogen wurden eingereicht, wovon 86 Fragebogen den Einschlusskriterien entsprachen und statistisch untersucht wurden. In Bezug auf die CSR und CNG konnte im Gruppenvergleich zwischen CZ (Md=3) und GER-T (Md=3) kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. (pCSR=.466; pCNG=.982). Im Vergleich von GER-T und GER-S ergaben sich signifikante Unterschiede. Mit einem Median von 5 in beiden Kategorien schätzten sich GER-S im Median um 2 Punkte besser in CSR und CNG ein als GER-T. (pCSR=<.001; rCSR=0,629; pCNG=.013; rCNG=.422)

Zusammenfassung Es ergeben sich Hinweise darauf, dass GER-S den GER-T in der wissenschaftlichen Kompetenz sowie der neurologischen Fachkompetenz den GER-T gegenüber besser einschätzen. Dies lässt sich zwischen CZ und GER-T nicht beobachten. Der Übertrag auf die Grundgesamtheit ist aufgrund des kleinen Stichprobenumfangs, sowie der fehlenden statistischen Fragebogenvalidierung nur eingeschränkt möglich [1] [2] [3] [4].



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Article published online:
21 May 2025

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