physioscience 2025; 21(S 01): S35-S36
DOI: 10.1055/s-0045-1808173
Abstracts
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Die Bedeutung der Menge sozialer Kontakte von älteren Menschen in Bezug auf allgemeine Fitness

T Holzner
1   Hochschule Fresenius, München, Germany
,
V Holler
2   Medical Park, Bad Feilnbach, Germany
,
A Hagenberg
1   Hochschule Fresenius, München, Germany
› Institutsangaben
 

Einleitung Im Kontext des demografischen Wandels stellt das Wohlbefinden älterer Bevölkerungsschichten neue Herausforderungen für das Gesundheitssystem dar. Vielfach wurde inzwischen der Einfluss psychosozialer Faktoren auf die körperliche Fitness beschrieben. Zunehmend diskutiert wurde der Einfluss sozialer Kontakte auf das Wohlbefinden älterer Menschen, jedoch zeichnete sich bislang kein klares Bild ab, ob Gruppenangebote die körperliche Fitness fördern, oder gar ein Mangel sozialer Kontakte, aufgrund der Notwendigkeit aktiv zu sein, die Fitness erhöht.

Aus diesem Grund zielte diese systematische Übersichtsarbeit darauf ab, den Zusammenhang zwischen der Anzahl sozialer Kontakte und der allgemeinen Fitness älterer Menschen über 65 Jahren zu untersuchen.

Methodik Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, CINAHL und Cochrane Library durchgeführt. Anhand klar definierter Einschluss- und Ausschlusskriterien wurden Übersichtsarbeiten, randomisierte kontrollierte Studien und Meta-Analysen inkludiert. Die methodische Qualität wurde mit dem AMSTAR 2 Tool und den CONSORT-Richtlinien bewertet und die Studieninhalte anschließend zusammengefasst.

Ergebnisse Insgesamt erfüllten vier systematische Übersichtsarbeiten und fünf randomisierte kontrollierte Studien die definierten Kriterien und wurden somit eingeschlossen. Die Analyse ergab einen positiven Zusammenhang zwischen mehr sozialen Kontakten und einer verbesserten allgemeinen Fitness, gemessen an einer Kombination von körperlicher Aktivität, Gesundheitszustand und Lebensqualität. Gruppenangebote zeigten sich in allen untersuchten Studien deutlich den Einzelangeboten überlegen. Es konnten positive Effekte auf physiotherapeutische Assessments sowie auf psychologische Konstrukte wie Einsamkeit gefunden werden. Besonders hervorzuheben ist auch die Reduktion von Gesundheitskosten für Probanden, deren soziale Integration im Rahmen der Studien gefördert wurden.

Zusammenfassung Die Studien bestätigen, dass Gruppeninterventionen bessere allgemeine Fitness hervorbringen als Einzelinterventionen. Daraus lässt sich ein positiver Effekt sozialer Kontakte auf die körperliche Fitness sowie das Wohlbefinden ableiten. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Hinweise für die Praxis, und regen zur stärkeren Berücksichtigung von Gruppenangeboten an, die durch kreative Partnerarbeit und Gruppenaktivitäten leicht weiterführende Möglichkeiten eröffnen. Das dies auch von gesellschaftlicher Relevanz ist, zeigen die hochgerechneten Auswirkungen auf die Gesundheitskosten.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025

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