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DOI: 10.1055/s-0045-1808167
Untersuchung der Korrelation von Maximalkraft der Nackenmuskulatur und dem Gehirnerschütterungrisiko im deutschen Profijudo
Einleitung Das Interesse rund um das Thema sportassoziierte Gehirnerschütterung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Symptome einer Gehirnerschütterung sind individuell und Langzeitfolgen können beeinträchtigen [1]. Präventive Maßnahmen sind noch nicht ausreichend erforscht worden. Vorherige Untersuchungen zeigten eine Verbindung der Nackenkraft und dem Gehirnerschütterungsrisiko [1] [2], jedoch wurde dies für Kampfsportarten noch nicht erforscht.
Material und Methodik Dies ist eine Querschnittsstudie. Eine isometrische Maximalkraftmessung der Nackenmuskulatur in vier Bewegungsrichtungen und ein Onlinefragebogen bei deutschen Profijudoka wurden durchgeführt. Der Inhalt des Fragebogens umfasste Probandencharakteristika, Verletzungshistorie und spezifisches Nackentraining.
Ergebnisse An der Studie nahmen 30 Probanden teil (21 männlich, 9 weiblich). Männliche Athleten erreichten eine absolute Kraft von 1283,75 N (SD±240,71) und eine relative Kraft von 15,85 N/Kg (SD±2,59), während die weiblichen Athleteninnen eine absolute Kraft von 907,62 N (SD±139,25) und eine relative Kraft von 13,98 N/Kg (SD±2,18) erreichten. Es gab keine Korrelation zwischen der Kraftwerten und den vorangegangenen Gehirnerschütterungen (männlich r=-0,076, weiblich r=0,185). Bei männlichen Judoka konnte eine moderate Korrelation zwischen Gewicht und Kraftwerten gesehen werden (r=0,345), bei den weiblichen Judoka sogar eine starke Korrelation (r=-0,563).
Zusammenfassung Es besteht keine direkte Verbindung zwischen der Nackenkraft und dem Gehirnerschütterungsrisiko im Judo, jedoch erreichten Judoka deutlich höhere Kraftwerte als Rugbyathleten oder Fußballer [1] [2]. Aufgrund des standardisierten Ablaufes der Untersuchung kann diese Studie als Grundlage für weitere Forschung in diesem Bereich genutzt werden [3].
Publication History
Article published online:
21 May 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Fuller C, Falvey É, Schneider K.. Reliability of a neck strength test in schoolboy rugby players. Musculoskeletal science & pracrice 2022; 60: 102566
- 2 Nutt S, McKay MJ, Gillies L. et al. Neck strength and concussion prevalence in football and rugby athletes. J Sci Med Sport 2022; 25: 632-638
- 3 Kim KS, Park KJ, Lee J. et al. Injuries in national Olympic level judo athletes: an epidemiological study. Br J Sports Med 2025; 49: 1144-1150