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DOI: 10.1055/s-0045-1808165
Femoroacetabuläre Impingements in verschiedenen Sportarten
Einleitung Das femoroacetabulare Impingement (FAI) ist eine Erkrankung des Hüftgelenkes, bei der es zu vermehrten knöchernen Anbauten am Kopf-Hals-Übergang des Femurs und/oder des Acetabulums kommt [1]. Mit Bewegungseinschränkungen und Schmerzen kann diese Hüfterkrankung langfristig zu Labrumschäden bis hin zu einer Hüftarthrose führen [2]. Diese Deformität tritt gehäuft bei Sportlern auf [3], jedoch fehlte eine Übersicht über die Datenlage in der Breite der betroffenen Sportarten, um Ursachenforschung im Training und Prophylaxe folgen zu lassen.
Material und Methodik Eine Literaturarbeit wurde durchgeführt um die Datenlage der besonders betroffenen Sportarten darzustellen und daraus relevante Bewegungsmuster zu identifizieren, die einen Einfluss auf die Entwicklung der Deformität haben.
Dafür wurde Anfang März 2024 eine Literaturrecherche über die Datenbanken PubMed, CINAHL und Cochrane mit den Schlagwörtern „hip impingement“ und „femoroacetabular impingement“, sowie „sports“ und „athletes“ durchgeführt.
Ergebnisse Die Literaturrecherche ergab sieben sportartspezifische Studien sowie drei Systematic Reviews. Insgesamt wurden 43 Arbeiten einbezogen. Von 3352 Sportler*innen hatten 58,5% der männlichen Athleten ein Cam-Impingement sowie 23% der weiblichen. Die Sportarten Golf und Volleyball zeigten die niedrigste, und Kampfsportarten sowie Leichtathletik und Basketball die höchste Prävalenz auf. Für diese Sportarten wurden jedoch nur je maximal zwei Studien gefunden. Die meisten FAI-spezifischen Untersuchungen wurden im Fußball (n=12) und im Eishockey (n=8) durchgeführt und zeigten erhöhte FAI- Prävalenz. Durchschnittlich wurde bei 31,1% der Sportler*innen ein Impingement vom Pincer-Typ festgestellt, welcher aber nur bei 13 der 43 eingeschlossenen Arbeiten mitberücksichtigt wurde.
Zusammenfassung Besonders repetitive Hüftflexion wie beispielsweise bei Sprintfrequenzen oder Bewegungen, bei denen das Hüftgelenk an die Grenzen der anatomischen Beweglichkeit kommt, scheinen einen Einfluss auf die FAI- Entwicklung zu haben. Zusätzlich könnten Körpergröße und -gewicht und damit die Kraft, die auf die Hüfte einwirkt, eine Rolle bei der Entstehung spielen. Die Prävalenz wurde in vielen Sportarten noch nicht ausreichend untersucht und auch genauere Bewegungsanalysen von sportartspezifischen Bewegungen, die zu der Entwicklung eines FAI beitragen könnten, fehlen noch. Auch eine Trainingsanalyse des Nachwuchses, in dem sich diese Deformitäten entwickeln, wäre sinnvoll, um zukünftig durch geeignete präventive Anpassung die hohe Rate an Schmerzen und Folgeschäden bei Sportlern vermeiden zu können. Zusätzlich fehlen einheitliche Diagnosekriterien zur Bestimmung eines FAI vom Pincer-Typen, um zukünftige Forschungsmaßnahmen gezielter durchführen zu können.
Publication History
Article published online:
21 May 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Schmaranzer F, Hanke M, Lerch T. et al. Impingement der Hüfte. Radiologe 2016; 56: 825-838
- 2 Buzin S., Shankar D.S., Vasavada K., Youm T.. Hip Arthroscopy for Femoroacetabular Impingement-Associated Labral Tears: Current Status and Future Prospects. Orthopedic Research And Reviews 2022; 14: 121-132
- 3 Knapik D.M., Gaudiani M.A., Camilleri B.E., Nho S.J., Voos J.E., Salata M.J.. Reported Prevalence of Radiographic Cam Deformity Based on Sport: A Systematic Review of the Current Literature. Orthopaedic Journal Of Sports Medicine 2019; 7: 232596711983087