physioscience 2025; 21(S 01): S25-S26
DOI: 10.1055/s-0045-1808154
Abstracts
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Erfahrungen von Lipödem-Patientinnen mit Therapiemethoden bezüglich Lebensqualität und Beschwerdesymptomatik

E Weseloh
1   Hochschule Fresenius, München, Germany
,
J Filler
2   Graduate School for Systemic Neurosciences, Ludwig-Maximilians-Universität, München, Germany
3   Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, LMU Klinikum, München, Germany
,
A Hagenberg
1   Hochschule Fresenius, München, Germany
› Author Affiliations
 

Einleitung Circa vier Millionen Frauen erhielten bereits in Deutschland die Diagnose Lipödem [1]. Von einer Dunkelziffer durch Fehldiagnosen ist zusätzlich auszugehen. Es liegen aktuell hauptsächlich Studien zur Liposuktion vor, die Erfolg zeigen. Dennoch wird meist eine konservative Therapie in Form von Kompressionstherapie, Bewegungstherapie und physiotherapeutischen Behandlungen von der Leitlinie empfohlen [2]. Ob dies gerechtfertigt ist, soll hier aus der Sicht von Betroffenen unter Berücksichtigung von Beschwerdesymptomatik und Lebensqualität beleuchtet werden.

Material und Methodik Es wurden fünf Lipödem-Patientinnen interviewt, die alle bereits mindestens zwei Therapieansätze durchlaufen hatten. Das semistrukturierte Interview beinhaltete Fragen zur Vorgeschichte, Diagnosestellung, Therapieverlauf, Kommunikation mit Ärtz*innen sowie Selbstmanagement. Die Antworten wurden mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring untersucht und ausgewertet.

Ergebnisse Untersucht wurden die subjektiven Wahrnehmungen der Probandinnen. Eine konservative Therapie, welche von den Krankenkassen übernommen wird, führte bei allen Befragten nur zu einer kurzfristigen Besserung der Symptome. Lediglich eine Liposuktion, die jedoch nur bei drei Probandinnen durchgeführt wurde, erbrachte längerfristige Verbesserungen. Außerdem wurde ersichtlich, dass sowohl Schmerzen als auch die psychische Gesundheit eine große Rolle spielen.

Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit zeigt aus der Perspektive der Betroffenen, dass sowohl in der Diagnosestellung als auch in der Therapie noch erheblicher Verbesserungsbedarf besteht, was Sensibilisierung der Gesundheitsfachkräfte fordert. Quantitative Forschung muss Effektivität, Risiken und langfristige Erfolge evaluieren um die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.



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Article published online:
21 May 2025

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