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DOI: 10.1055/s-0045-1808152
Der geplante Extubationsvorgang auf der Intensivstation – Gibt es Effekte bei der Positionierung der zu Extubierenden?
Einleitung Atemwegsmanagement ist eine Kernkompetenz interprofessionell wirkender intensivmedizinischer Behandlungsteams. Auf operativen Intensivstationen werden Patient*innen nach großen herz-, lungen- und gefäßchirurgischen Operationen betreut. Im Anschluss an einen operativen Eingriff werden sie meist intubiert und beatmet auf die Intensivstation verlegt, wo sie rasch von der Atemunterstützung entwöhnt und extubiert werden. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Autoren die Frage, ob eine geplante Extubation in sitzender Position mit aufgelegten Armen zu einer geringeren Reintubationsrate und besserer Oxygenierung beiträgt [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8].
Material und Methodik Im Rahmen der Studie soll die geplante Extubation verglichen werden. Dabei soll in einem Beobachtungszeitraum von 6 Monaten in einer Kohorte jede geplante endotracheale Extubation an der Bettkante sitzend und stabilisiert mit einem Lagerungswürfelset durchgeführt werden.
Bei der anderen Kohorte soll standardisiert in Rückenlage mit 45° erhöhten Kopfteil und extubiert werden. Nach einer Stunde Erholung werden die Teilnehmenden der Kontrollgruppe an die Bettkante mobilisiert.
Ergebnisse Primärer Endpunkt der Untersuchung ist ein Unterschied in den Re-Intubationsraten nach geplanter Extubation postoperativer Patienten in A) an der Bettkante sitzender Position mit aufgelegten Armen vs. B) liegender Position mit 45° erhöhtem Oberkörper. Als sekundäre Endpunkte werden die Oxygenierung (SpO2, PaO2/FiO2) und die Decarboxylierung (PaCO2) eine Stunde nach Extubation untersucht.
Zusammenfassung Ziel der Studie sollen Erkenntnisgewinne über eine eventuelle Anpassung der Extubationskriterien hinsichtlich der geeigneten Extubationsposition werden. Eine mögliche Empfehlung für ein zielorientiertes Vorgehen der geplanten Extubation soll als Schlussfolgerung formuliert werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Alía I, Esteban A.. Weaning from mechanical ventilation. Critical Care 2000; 4: 72-80
- 2 Boles JM, Bion J, Connors A. et al. Weaning from mechanical ventilation. Eur Respir J 2007; 29 1033-1056
- 3 Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: S2k-Leitlinie Prolongiertes Weaning. Version 1.0 (2014). AWMF Registernummer 020-015
- 4 Arbeitskreis ADW.. 2014 Modulares Zertifikat Intensivmedizin der DGAI. Zugriff unter: https://www.ak-intensivmedizin.de/files/Modulares_Zertifikat_Intensivmedizin_der_DGAI.pdf
- 5 Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V.: S1-Leitlinie Atemwegsmanagement. Version 1.0 (2015). AWMF-Registernummer 001-028
- 6 Ullrich L.. Hrsg. Thiemes Intensivpflege und Anästhesie. Stuttgart: Thieme; 2005
- 7 Vogelmeier C, Buhl R. Burghuber et al. "Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD).". Pneumologie 2018; 72: 253-308
- 8 Weise S, Kardos P, Pfeiffer-Kascha D.. Empfehlungen zur physiotherapeutischen Atemtherapie, 2. Auflage. Oberhaching-München: Dustri Verlag Dr. Karl Feistlege; 2008