physioscience 2025; 21(S 01): S21-S22
DOI: 10.1055/s-0045-1808147
Abstracts
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Einfluss der Patienten-Therapeuten-Beziehung und der Technikakzeptanz auf die Patientenzufriedenheit in der Therapie mit Exoskeletten

K S Gewalt
1   Hochschule Fresenius, München, Germany
,
J Singhammer
2   Hochschule Fresenius, München, Germany
› Author Affiliations
 

Einleitung Robotergestützte Gangtherapie bietet einen alternativen Ansatz zur konservativen Gangrehabilitation bei neurologischen oder traumatologischen Erkrankungen. Die Benutzerfreundlichkeit und Wirksamkeit wurden bereits in mehreren Studien nachgewiesen [1] [2] [3]. Die soziotechnischen Aspekte dieser Therapie wurden noch nicht erforscht, die Wichtigkeit der zwischenmenschlichen Beziehung wurde in einer Arzt-Patienten-Beziehung aber schon identifiziert [4]. Daher beschäftigt sich die durchgeführte Studie mit der Frage, welchen Einfluss die Patienten-Therapeuten-Beziehung und die Technikakzeptanz auf die Zufriedenheit mit der Therapie haben.

Material und Methodik Mithilfe eines postalischen Fragebogens aus drei validierten Assessments (ZUF-8, PDRQ-9 und Kurzskala Technikbereitschaft) und einer Rücklaufrate von 43,2% wurden 105 Patient*innen aus 19 Einrichtungen befragt. Die statistischen Analysen beinhalten deskriptive, Korrelations-, multiple Regressions- und eine Mediationsanalyse.

Ergebnisse Die Studie wies eine hohe Patientenzufriedenheit und sehr gute Patienten-Therapeuten-Beziehung auf. Zwischen den Geschlechtern zeigte sich eine schwächere wahrgenommene Technikakzeptanz bei Frauen. Korrelationstest (Spearman´s Rho) zeigten einen mittleren bis starken Zusammenhang zwischen Patienten-Therapeuten-Beziehung und Zufriedenheit (ρ=.477, p≤.001), sowie Technikakzeptanz und Zufriedenheit (ρ=.361, p≤.001).

Die multiple Regressionsanalyse bestätigte den positiven Einfluss beider Faktoren auf die Patientenzufriedenheit, die Patienten-Therapeuten-Beziehung nimmt jedoch zweieinhalbmal so stark auf die Patientenzufriedenheit Einfluss wie die Technikakzeptanz.

Die Patienten-Therapeuten-Beziehung konnte im Rahmen einer Mediationsanalyse als partieller Mediator für die Zufriedenheit mit der Therapie identifiziert werden.

Zusammenfassung Diese Erkenntnisse sollten in die Schulungen von Therapeut*innen durch Unternehmen und Einrichtungen mit einfließen. Verbesserungen könnten ergänzende Schulungen der Soft Skills wie Kommunikation, Gesprächsführung und Empathie für die Therapeut*innen sein. Patient*innen könnten im Sinne der Technikakzeptanz leicht verständliche Edukationen in Form von Gruppentherapie erhalten.

Diese Studie deckt zudem Forschungslücken im Bereich der Unsicherheiten gegenüber technologischen Neuerungen sowie der gesellschaftlich vorherrschenden Vorurteile in der Technikakzeptanz nach Geschlechtern auf.



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Article published online:
21 May 2025

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