physioscience 2025; 21(S 01): S20-S21
DOI: 10.1055/s-0045-1808145
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Perspektiven einer multimodalen Tele-Reha-Nachsorge

M-K William
,
N El-Seoud
,
H Schmidt-Semisch
1   Universität Bremen, Bremen, Germany
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens wird seit einigen Jahren forciert. Neben der Digitalisierung administrativer Prozesse wird auch der Bereich der Therapie und der medizinischen Rehabilitation zunehmend digitalisiert [1]. Zusätzlich hat die COVID-19-Pandemie dazu beigetragen, dass das Angebot und die Nutzung digitaler Therapieangebote nochmals zugenommen hat [2]. In diesem Zusammenhang untersucht die vorliegende Studie die Perspektiven einer multimodalen Tele-Reha-Nachsorge und hat zum Ziel mögliche Chancen und Herausforderungen aus Sicht von Leistungserbingenden sowie Rehabilitand:innen aufzuzeigen.

Material und Methodik Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden zehn problemzentrierte Interviews mit Leistungserbingenden und Rehabilitand:innen einer ambulanten Rehabilitationseinrichtung in Norddeutschland geführt. Alle Rehabilitand:innen waren zum Zeitpunkt der Erhebung Teilnehmende des Nachsorgeprogramms IRENA in einer Einrichtung in Norddeutschland und absolvierten die Rehabilitationsnachsorge aufgrund von Beschwerden des unteren Rückens. Die Erhebung fand Anfang des Jahres 2023 statt. Die Interviews wurden transkribiert und im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet und analysiert [3].

Ergebnisse Im Rahmen der Befragung wurden sowohl Chancen als auch Herausforderungen einer Tele-Reha-Nachsorge herausgestellt und diskutiert. Die Perspektiven der Leistungserbringenden und der Rehabilitand:innen wiesen in Bezug auf die herausgestellten Chancen und Barrieren Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede auf. Insgesamt stehen die befragten Personen, bis auf eine Ausnahme, einer Tele-Reha-Nachsorge offen gegenüber.

Zusammenfassung Die Tele-Reha-Nachsorge bietet aufgrund ihrer zeitlichen- und örtlichen Flexibilität die Möglichkeit einer verbesserten Integration der Rehabilitationsnachsorge in den Alltag der Rehabilitand:innen [2] [4]. Zu erwarten ist, dass das digitale Angebot der Tele-Rehe-Nachsorge dazu führt, dass noch mehr Rehabilitand:innen die Möglichkeit einer Rehabilitationsnachsorge wahrnehmen und ihre Therapieerfolge der Rehabilitationsmaßnahme nachhaltig gefestigt werden. Vor dem Hintergrund der zentralen Herausforderungen einer ausschließlich digitalen Tele-Reha-Nachsorge, wie beispielweise dem Fehlen des direkten therapeutischen Kontaktes, scheint eine hybride Durchführung für alle Befragten eine adäquate Lösung zu sein.



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Article published online:
21 May 2025

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  • Literatur

  • 1 Bratan T, Schneider D, Heyen N, Pullmann L, Friedewald M, Kuhlmann D, Brkic D, Hüsing B. E-Health in Deutschland. Entwicklungsperspektiven und internationaler Vergleich. Frauenhofer ISI. Studie zum deutschen Innovationssystem, 12-2022. Berlin: Expertenkommission Forschung und Innovation 2022. Berlin: Expertenkommission Forschung und Innovation 2022.
  • 2 Richter B, Wattenberg I, Vollmer AL. et al. Die COVID-19-Pandemie als Chance für die Teletherapie? – Eine Umfrage bei Vertreter*innen von Gesundheitsfachberufen. Das Gesundheitswesen 2021; 84: 319-325
  • 3 Kuckartz U.. Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Weinheim: Beltz-Verlag; 2018
  • 4 Breitkopf A., Köppel M., Hirthammer R. et al. Ziele, Methodik und Inhalte einer neuen hybriden Therapie für Personen mit Osteoporose in unterschiedlich fortgeschrittenen Stadien. Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2021; 37: 190-200