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DOI: 10.1055/s-0045-1808140
Futur.move: Körperliche Aktivität von Studierenden und deren Bereitschaft zur Nutzung eines individualisierbaren, partizipativ entwickelten mHealth Service zur Förderung der körperlichen Aktivität im Hochschulkontext
Einleitung Nur 23% der Erwachsenen erreichen aktuell die WHO-Richtlinien zur körperlichen Aktivität [1]. Dabei ist ein ausreichendes Maß an körperlicher Aktivität gerade für junge Menschen wichtig, um kognitive Leistungsfähigkeit sowie psychische und physische Gesundheit zu stärken und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen [2] [3] [4] [5]. Digitale mHealth-Services bieten eine vielversprechende Möglichkeit zur Förderung der körperlichen Aktivität [6]. Diese Studie untersucht die körperliche Aktivität von Studierenden einer deutschen Hochschule und deren Bereitschaft zur Nutzung eines partizipativ entwickelten, individualisierbaren mHealth Service „futur.move“ zur Förderung körperlicher Aktivität.
Material und Methodik Es wurden 142 Studierende rekrutiert, um futur.move zu testen. Im Anschluss an das Usertesting wurden soziodemografische Daten, Bewegungsgewohnheiten (EHIS-PAQ) [7], Technikbereitschaft (Kurzskala Technikbereitschaft) [8] sowie User Experience (UEQ) [9] in einer Online-Befragung erhoben. Die erhobenen Daten wurden anschließend deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse Mehr als die Hälfte (60%) der Teilnehmenden erfüllten nicht die WHO-Richtlinien zur körperlichen Aktivität. Zeitmangel wird von 76% als häufigste Barriere genannt. 93% der Befragten nannten Gesundheitsvorteile als häufigsten Grund für körperliche Aktivität. Vor dem Usertesting nutzen 52% bisher kein digitales Angebot zur Förderung der körperlichen Aktivität, wobei sich die deutliche Mehrheit der Stichprobe als technikkompetent beschreibt (Median=17, IQR=3; Maximalwert der Subskala 20). 74% der Teilnehmenden bewerteten den Service mit gut oder besser, 58% würden ihn 2-3-mal pro Woche oder häufiger nutzen.
Zusammenfassung Diese Studie zeigt, dass viele Studierende die WHO-Richtlinien zur körperlichen Aktivität nicht erfüllen. Dies unterstreicht den Bedarf an Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen Aktivität dieser Zielgruppe. Barrieren und Motive für körperliche Aktivität wurden aufgezeigt. Der getestete individualisierbare, partizipativ entwickelte mHealth-Service wurde positiv wahrgenommen. Die Mehrheit der Teilnehmenden zeigte Bereitschaft zur Nutzung dieses digitalen Angebots, was auf das Potenzial des Service zur Gesundheitsförderung hinweist. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung des Service. Im nächsten Schritt wird der Service hinsichtlich der in dieser Studie gewonnenen Erkenntnisse überarbeitet, programmiert und longitudinal evaluiert.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
21. Mai 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Finger J, Mensink G, Lange C. et al. Gesundheitsfördernde körperliche Aktivität in der Freizeit bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2017; 2: 37-44
- 2 World Health Organization. Physical activity. 26.06.2024. Zugriff am 14.03.2014 unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/physical-activity
- 3 Miko HC, Zillmann N, Ring-Dimitriou S. et al. Auswirkungen von Bewegung auf die Gesundheit. Gesundheitswesen 2020; 82: 184-195
- 4 Warburton DE, Glendhill N, Quinney A.. The effects of changes in musculoskeletal fitness on health. Can J Appl Physiol 2001; 26: 161-216 11312416
- 5 Meng F, Xie C, Qiu F. et al. Effects of physical activity level on attentional networks in young adults. Int J Environ Res Public Health. 2022. 19. 35564768
- 6 Peng S, Yuan F, Othman AT. et al. The Effectiveness of E-Health Interventions Promoting Physical Activity and Reducing Sedentary Behavior in College Students: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. International journal of environmental research and public health 2022; 20: 318 10.3390/ijerph20010318
- 7 Finger JD, Tafforeau J, Gisle L. et al. Development of the European health interview survey – Physical activity questionnaire (EHIS-PAQ) to monitor physical activity in the European Union. Arch Public Health 2015; 73 26634120
- 8 Neyer FJ, Felber J, Gebhardt C.. Kurzskala zur Erfassung von Technikbereitschaft (technology commitment). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS) 2016;
- 9 Laugwitz B, Held T, Schrepp M.. Construction and evaluation of a user experience questionnaire. In: Holzinger A, editor. HCI and usability for education and work: 4th Symposium of the Workgroup Human-Computer Interaction and Usability Engineering of the Austrian Computer Society. Graz: USAB; 2008: 20-21, Berlin, Heidelberg: Springer 2008: 20-76. ISBN: ISBN:978-3-540-89350-9. :