Sprache · Stimme · Gehör 2018; 42(01): 18-23
DOI: 10.1055/s-0043-119117
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Subjektive Hörfähigkeit und Versorgung hochaltriger Personen

Subjective Hearing Ability in Old Age
Katharina Müller
Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publication Date:
19 March 2018 (online)

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In dieser Studie werden die subjektive Hörfähigkeit sowie deren Versorgung und Auswirkungen bei hochaltrigen Personen untersucht. Die Probanden (n = 279) zeigen eine reduzierte subjektive Hörfähigkeit. Der Grad der Hörgeräteversorgung und -nutzung ist deutlich geringer als die subjektive Hörfähigkeit vermuten lässt. Die subjektive Hörfähigkeit hat hochsignifikante Auswirkungen auf die Lebensqualität. Die Studie zeigt zudem, dass die Betroffenen nur teilweise Hör- und Kommunikationsstrategien nutzen. Es besteht ein Bedarf an audiotherapeutischen Interventionsangeboten.

Abstract

In this study, subjective hearing, as well as use of hearing aids, and the effects of hearing loss were investigated in persons above 80 years of age. The subjects (n = 279) demonstrated reduced subjective hearing ability. The extent of hearing aid ownership and use of the devices were significantly lower than expected. Subjective hearing ability has a highly significant effect on quality of life. The study also showed that those affected by hearing loss use only few hearing and communication strategies. There is a need for audiotherapeutic interventions.

Fazit
  • Die subjektive Hörfähigkeit hochaltriger Personen ist reduziert.

  • Die Versorgung dieser Personengruppe ist auf verschiedenen Ebenen verbesserungsbedürftig.

  • Subjektive Hörbeeinträchtigungen wirken sich negativ auf die Lebensqualität aus.

  • Die Studienergebnisse untermauern die wiederholt geäußerte Forderung nach adäquaten audiotherapeutischen Angeboten.

  • Hierbei sollte es zielgruppenspezifische Programme geben, welche die alterstypischen Komorbiditäten sowie interventionsgerontologische und geragogische Erkenntnisse/Prinzipien berücksichtigen.