Dtsch Med Wochenschr 2017; 142(24): 1808-1812
DOI: 10.1055/s-0043-112779
Klinischer Fortschritt
Hämatologie und Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelle Aspekte zu Diagnostik und Therapie des Lungenkarzinoms

Current Aspects of Diagnosis and Treatment of Lung Cancer
Frank Griesinger
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Publikationsdatum:
05. Dezember 2017 (online)

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Was ist neu?

Molekulare Alterationen Neben den bekannten molekularen Alterationen (EGFR; ALK und ROS), die vor Beginn einer Erstlinientherapie in Ring-zertifizierten Labors getestet werden sollten, wurde Dabrafenib und Trametinib bei BRAF-V600E-Mutationen zugelassen Des Weiteren wurden Daten zu Crizotinib bei c-MET Exon 14 Skipping-Mutationen (Off-Label-Use) publiziert. Die Therapie von EGFR- und ALK-alterierten Patienten hat sich mit Osimertinib (T790 M spezifische Substanz) sowie Zweit- und Drittgenerations-ALK-Inhibitoren deutlich verbessert. Die „liquid biopsy“ (flüssige Biopsie) ist zur Evaluation von genetischen Alterationen bei Lungenkarzinom Standard.

Immuncheckpointinhibitoren Immuncheckpointinhibitoren stellen die 5. Säule der Krebstherapie beim Lungenkarzinom dar und haben sich in der Zweitlinie beim nicht kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) als Standard etabliert. 25 – 30 % der NSCLC-Patienten exprimieren PD-L1 auf Tumorzellen hoch. Diese können seit Anfang des Jahres chemotherapiefrei mit Pembrolizumab behandelt werden.

Neue UICC-Klassifikation und oligometastastische Erkrankung (OMD) Die 8. UICC Klassifikation führt das Stadium M1b beim NSCLC ein, das eine kurative Therapieoption darstellt und daher diagnostiziert werden sollte.