Klin Monbl Augenheilkd 2016; 233(06): 713-716
DOI: 10.1055/s-0042-103494
Übersicht
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Crosslinking bei Keratokonus

Crosslinking in Keratoconus
S. J. Lang
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg
,
T. Reinhard
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

eingereicht 23 November 2015

akzeptiert 12 February 2016

Publication Date:
17 June 2016 (online)

Preview

Zusammenfassung

Bei Keratokonus handelt es sich um eine fortschreitende Verdünnung und Vorwölbung der Hornhaut. Das höchste Risiko für eine starke Progredienz weisen junge Patienten auf. 1998 wurde die Methode des kornealen Crosslinkings beschrieben. Es soll dadurch ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Aktuell existieren nur wenige prospektive Studien mit einem hohen Evidenzgrad. In der Literatur existieren 6 randomisierte prospektive Studien. In allen Studien konnte in den keratometrischen Daten eine Wirkung des Crosslinkings belegt werden. In 2 Studien wurde auch in der Behandlungsgruppe eine Progression beschrieben. In 4 Studien zeigte die Kontrollgruppe nur bei wenigen Patienten eine Progredienz. Nicht jeder Patient mit Keratokonus profitiert zwangsläufig von einem Crosslinking. Risiken des Crosslinkings sind u. a. Narbenbildung und Haze, Endothelzellschäden sowie Entzündungen der Hornhaut und des Auges. Um solche Risiken und eine Übertherapie von eigentlich stabilen Patienten zu vermeiden, sollte vor der Durchführung eines Crosslinkings die Progression des Keratokonus sicher nachgewiesen sein.

Abstract

Keratoconus leads to progressive thinning and protrusion of the cornea. Young patients exhibit the highest risk for progression. Corneal crosslinking was introduced in 1998 and is intended to prevent progression of keratoconus. Only a few prospective controlled trials have been published. Six randomised controlled trials have been published. All these trials confirmed the efficacy of crosslinking through keratometric data. In two trials, progression was reported in some patients of the treatment group. This indicates that not all patients benefit from corneal crosslinking. The risks of the procedure include corneal scarring, haze, endothelial cell damage and infections of the cornea. In order to avoid these risks, patients without progression should not be treated with crosslinking.