Nuklearmedizin 1997; 36(02): 65-70
DOI: 10.1055/s-0038-1629736
Original Article
Schattauer GmbH

Bedeutung der iterativen Rekonstruktion ISA bei der Diagnostik von Leberhämangiomen

The Importance of the Iterative Reconstruction ISA in Diagnosing Liver Hemangioma
J. Meiler
1   Aus der Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Göttingen, Deutschland
,
M. Conrad
1   Aus der Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Göttingen, Deutschland
,
T. Behr
1   Aus der Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Göttingen, Deutschland
,
S. Gratz
1   Aus der Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Göttingen, Deutschland
,
H. Luig
1   Aus der Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Göttingen, Deutschland
,
W. Becker
1   Aus der Abteilung für Nuklearmedizin der Universität Göttingen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Eingegangen: 29 April 1996

in revidierter Form: 01 July 1996

Publication Date:
04 February 2018 (online)

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Zusammenfassung

Ziel: In dieser Studie sollte überprüft werden, ob das iterative Rekonstruktionsverfahren ISA Vorteile gegenüber der Standardmethode der gefilterten Rückprojektion besitzt. Methoden: Die Aufnahmen von 39 Patienten mit solitären oder multiplen Raumforderungen der Leber, bei denen eine Leberblutpoolszintigraphie in SPECT-Technik zum Nachweis oder Ausschluß von Leberhämangiomen durchgeführt worden war, wurden retrospektiv ausgewertet. Ergebnisse: Aktivitätsmehranreicherungen, die mit einem Leberhämangiom vereinbar waren, konnten durch die iterative Rekonstruktion bei 34 Herden und mittels gefilterter Rückprojektion bei 31 Herden in allen drei Schnittebenen dargestellt werden. Im Vergleich zur gefilterten Rückprojektion stellten sich die Läsionen nach iterativer Rekonstruktion meist kontrastreicher dar und waren von benachbarten Strukturen besser abzugrenzen. Darüber hinaus zeichnete sich das iterative Verfahren durch eine homogenere Aktivitätsbelegung der Leber aus. Die unregelmäßige Strukturierung des Leberparenchyms, wie sie sich nach gefilterter Rückprojektion fast regelhaft ergab, erschwerte hingegen häufig die sichere Trennung von Rekonstruktionsartefakten und Herdbefunden. Durch unseren iterativen Algorithmus konnte eine klarere Abbildung der Gefäße und eine verbesserte Abgrenzbarkeit der rechten Niere vom Leberparenchym erreicht werden, woraus sich Vorteile bei der Erkennung von zentral oder dorsal im rechten Leberlappen gelegenen Aktivitätsanreicherungen ergeben. Schlußfolgerung: Die vorgelegten Ergebnisse belegen, daß durch den Einsatz des iterativen Algorithmus bei der Leberblutpool-SPECT eine verbesserte Sensitivität und höhere diagnostische Sicherheit bei der Diagnostik von Leberhämangiomen erreicht werden kann.

Summary

Aim: To evaluate whether the iterative reconstruction methodology ISA is superior to the standard technique of filtered back-projection. Methods: In a retrospective study, we evaluated images of 39 patients with solitary or multiple liver tumors who underwent blood pool imaging in SPECT technique in order to prove or exclude the presence of hemangioma. Results: Activity accumulations in accordance with the diagnosis of liver hemangioma could be visualized in 34 cases by the iterative, in 31 cases by the filtered back-projection methodology. As compared to filtered back-projection, the iteratively reconstructed lesions showed higher tumor-to-background ratios and were more easily distinguished from structures in their neighborhood. Furthermore, the iterative methodology resulted in a more homogenous activity distribution in the liver, whereas the inhomogenous “patchy” structure of the liver parenchyma in filtered back-projection provokes difficulties in the distinction from reconstruction artifacts. A clearer visualization of vessels and a better distinction between the right kidney and the liver was possible by the iterative algorithm, leading to advantages in the recognition of centrally or dorsally located lesions in the right hepatic lobe. Conclusion: These data indicate that the use of our iterative algorithm in performing liver blood pool imaging yields a higher sensitivity and a better diagnostic accuracy in diagnosing liver hemangioma.