Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2007; 35(01): 5-13
DOI: 10.1055/s-0038-1622591
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Klinischer Einsatz von β-Tricalciumphosphat – Erfahrungen mit einem matrixorientieren Ansatz zur Osteoregeneration

Clinical use of tricalciumphosphate – experience with a matrix-based approach to osseous regeneration
G. Hauschild
1   Aus der Klinik für kleine Haustiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und dem
,
A. Bader
2   Aus der Biotechnologischen-Biomedizinischen Zentrum der Universität Leipzig
,
G. Uhr
2   Aus der Biotechnologischen-Biomedizinischen Zentrum der Universität Leipzig
,
A. Meyer-Lindenberg
1   Aus der Klinik für kleine Haustiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und dem
,
M. Fehr
1   Aus der Klinik für kleine Haustiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und dem
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Publication History

Eingegangen: 03 January 2006

akzeptiert: 15 February 2006

Publication Date:
06 January 2018 (online)

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Zusammenfassung:

Gegenstand und Ziel: Zur Förderung der ossären Regeneration stehen verschiedene Konzepte zur Verfügung. Ziel dieser Arbeit war, die Eignung eines matrixorientierten Ansatzes zur Osteoregeneration für die klinische Anwendung zu untersuchen. Material und Methoden: In einer klinischen Studie wurden 11 Hunde mit ossären Defekten unter Einsatz einer bioartifiziellen Keramik (β-Tricalciumphosphat ad modum Cerasorb®) zur Förderung der Osteoregeneration versorgt. Das Material kam bei fünf verschiedenen Indikationen und in fünf unterschiedlichen Lokalisationen zum Einsatz. Alle Patienten wiesen entweder schon eine Knochenheilungsstörung auf oder ließen diese aufgrund von Art und Lokalisation der Erkrankung erwarten. Als Osteosynthesetechniken fanden die Plattenosteosynthese sowie die Verriegelungsnagelung Anwendung. In einem Fall wurde ein metallisches Implantat entfernt. Ergebnisse: In neun von 11 Fällen konnte ein vollständiger knöcherner Durchbau erreicht werden. In acht von 11 Fällen war eine vollständige Biodegradation des Materials festzustellen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die grundsätzliche Eignung des vorgestellten matrixorientierten Konzepts zur Osteoregeneration für die Anwendung unter klinischen Bedingungen konnte bestätigt werden. Im ersatzstarken und biomechanisch belasteten Implantatlager wie beispielsweise im Fall einer Arthrodese kann die verwendete Matrix die Anwendung von autologer Spongiosa ersetzen.

Summary:

Objective: Today different concepts to support osseous regeneration are available. Aim of this study was to survey the suitability of a matrix-based approach to osseous regeneration for clinical use. Material and methods: In a clinical study, skeletal defects in 11 dogs were treated using a bioartificial ceramic bone graft (β-tricalciumphosphate ad modum Cerasorb®) to enhance osseoregeneration. Given five different indications, the matrix was inserted in five different kinds of bone defects. All patients either showed obvious delayed bone healing or this was expected according to the defect site. Fixation of fractures was performed using plate-osteosynthesis or interlocking nailing. In one case an implant was removed, and the defect was filled with the matrix. Results: In nine of 11 cases complete osseous fusion occurred, and in eight of 11 patients complete biodegradation of the matrix became obvious. Conclusion and clinical relevance: The matrix-based concept of osseous regeneration introduced in this study proved in principle to be suitable for clinical use. In case of defect-zones showing good regenerative and biomechanical conditions, as given in case of arthrodesis, the ceramic-matrix may be an alternative method to the use of autologeous cancellous bone for enhancement of osseous fusion.