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DOI: 10.1055/s-0034-1369916
Moralische Appelle zur Organspende sind Gift für das Vertrauen
Moral appeals to donate organs undermine trustPublication History
Publication Date:
24 March 2014 (online)

Leserbrief 1
Maio [2] kritisiert, dass die Öffentlichkeit mit der Vorführung von Menschen, denen mit einer Organspende geholfen werden könnte, moralisch unter Druck gesetzt werde. Die Menschen würden nicht an fehlenden Organen, sondern an ihrer Grundkrankheit sterben; der Begriff „Bedarf“ (auch im Original in Anführungszeichen) sei eigentlich unzutreffend, widersprüchlich. Die Transplantationsmedizin solle offen erklären, „[d]ass der Betroffene auf einen friedlichen Abschluss seines Sterbens verzichten“ müsse. „Das Spenden eines Organs“ sei „mit einem Verzicht, einem Opfer verbunden“. Und die Medizin müsse „von sich aus darauf hinweisen, dass hirntote Menschen wohl definitorisch tot“ seien und sich „definitiv in einem unumkehrbaren Prozess“ befänden, dass sie aber „lebensweltlich eben nicht als Tote wahrgenommen werden“ könnten.
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Literatur
- 1 Lang CJG. Chronic „brain death“: meta-analysis and conceptual consequences. Neurology 1999; 53: 1370-1371
- 2 Maio G. Moralische Appelle zur Organspende sind Gift für das Vertrauen. Dtsch Med Wochenschr 2013; 1380: 2187-2188
- 3 Mindach M. Das Hirntodkonzept – eine interessengeleitete Fehlkonstruktion?. Aufklärung und Kritik 2013; 20: 77-90 http://www.gkpn.de/Mindach_Hirntod.pdf
- 4 Müller S. Wie tot sind Hirntote?. Alte Frage – neue Antworten. http://www.bundestag.de/dasparlament/2011/20-21/Beilage/001.html