Aktuelle Kardiologie 2014; 3(1): 45-49
DOI: 10.1055/s-0033-1346923
Übersichtsarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Update – abdominelles Aortenaneurysma

Update – Abdominal Aortic Aneurysm
Bernd Kasprzak
Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
Martin Schröder
Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
Giovanni Torsello
Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Februar 2014 (online)

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Zusammenfassung

Risikopatienten für ein Bauchaortenaneurysma sind ältere Männer mit Atherosklerose, Raucher und Angehörige von Aneurysmapatienten. Sie sollten gezielt mittels Abdomensonografie untersucht werden. Bei Nachweis eines Aneurysmas nahe 5 cm empfiehlt sich ein Spiral-CT der Aorta in dünnen Schichten mit Kontrastmittel. Ist die Grenze von 5 cm erreicht oder liegt ein erhöhtes Rupturrisiko vor (Wachstum > 5 mm in 6 Monaten, weibliches Geschlecht, sackförmiges Aneurysma, Familienanamnese), besteht eine Indikation zur elektiven Operation, falls keine schweren Begleiterkrankungen vorliegen. Symptomatische Aneurysmen müssen unabhängig von der Größe dringlich operiert werden. Die Wahl des Operationsverfahrens ist abhängig von der Aneurysmamorphologie, vom Behandlungswunsch, Alter und Zustand des Patienten. EVAR hat eine geringere Letalität und Morbidität in der früh postoperativen Phase. Dieser Vorteil verschwindet nach 2 Jahren. Sekundäreingriffe sind nach EVAR auch langfristig häufiger. Der Behandlungserfolg nach offener Operation ist dauerhafter. Moderne endovaskuläre Techniken mit fenestrierten und Seitenast-Endoprothesen erlauben eine minimalinvasive Behandlung auch bei suprarenalen und iliakalen Aneurysmen. Diese Verfahren bedürfen noch der Evaluation.

Abstract

Advanced age, male gender, atherosclerosis, smoking and family history are risk factors for aneurysm development. Ultrasound screening is recommended for persons at risk. Patients with an aneurysm close to 5 cm should undergo contrast enhanced spiral CT-scan. Aneurysm repair is indicated in elective cases in the absence of significant co-morbidities, if an aneurysm exceeds 5 cm or if the rupture risk is elevated (growth rate > 5 mm per 6 months, female gender, saccular aneurysm, family history). Symptomatic aneurysms must be operated, regardless of size. The type of repair depends on aneurysm morphology, patient preference, age and condition. Morbidity and mortality is lower in patients undergoing EVAR in the early postoperative period. This advantage disappears after 2 years. Secondary reinterventions are more common after EVAR. Open repair is more durable. Minimally invasive surgery can be performed with fenestrated and branched endografts and with modern endovascular techniques in suprarenal and iliac aneurysms. These procedures have to be evaluated.