Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230(8): 832-842
DOI: 10.1055/s-0032-1328618
Offene Korrespondenz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Von der Evolution eines ophthalmologischen Lehrbuchs: „Der Axenfeld“ 1909–1992

The Evolution of an Ophthalmological Textbook: “The Axenfeld” 1909–1992
J. M. Rohrbach
Department für Augenheilkunde, Forschungsbereich Geschichte der Augenheilkunde/Ophthalmopathologisches Labor, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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Publication Date:
11 July 2013 (online)

Mit dem zunehmenden Erkenntnisgewinn nicht zuletzt durch die Vorstellung des Augenspiegels 1851 durch Hermann von Helmholtz (1821–1894), der dadurch initiierten zunehmenden Spezialisierung, in deren Folge es zur Gründung des Archivs für Ophthalmologie (1854) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (1857) durch Albrecht von Graefe (1828–1870) kam, der Einrichtung ophthalmologischer Lehrstühle an allen Universitäten sowie schließlich dem Bau der ersten universitären und nicht universitären Augenkliniken war die Entwicklung der Ophthalmologie hin zu einem eigenständigen Fach bis zum Jahre 1890 im Deutschen Reich weitgehend abgeschlossen. Parallel dazu kamen weltweit, vor allem aber im deutschsprachigen Raum fachspezifische Lehrbücher auf den Markt. Nach 1850 fühlten sich immer mehr Fachkollegen zur Herausgabe eines Lehrbuchs berufen ([Tab. 1]). Auch der Begründer der modernen Ophthalmologie, Albrecht von Graefe, soll mit dem Gedanken an die Abfassung eines Lehrbuchs gespielt haben. Allerdings lag es ihm nicht, abzuschreiben, und so wollte er sich erst dann mit einem derartigen Werk befassen, nachdem er alles „durchgeprüft“ hätte. Sein früher Tod kam dazwischen.

 
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