Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A298
DOI: 10.1055/s-0032-1323461

Generation Y – Rekrutierung, Entwicklung und Bindung einer neuen Generation von Ärzten

K Schmidt 1, CE Schmidt 2, JE Meyer 3, J Liebeneiner 4
  • 1Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Köln
  • 2Kliniken der Stadt Köln, Köln
  • 3ASKLEPIOS Klinik St. Georg, HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Hamburg
  • 4Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Hintergrund: Es gibt einen erheblichen Fachkräftemangel im Bereich von Medizin und Pflege, den entscheidenden Berufsgruppen eines Krankenhauses. Besonders betroffen sind erlösstarke Bereiche wie der OP_- Bereich und die Intensivstationen. Dieser Fachkräftemangel löst einen Wettbewerb um Fachkräfte aus. Bei der Analyse der Wettbewerbsbedingungen ist die sogenannte Generation Y bedeutend. Das Anwerben und Halten dieser Mitarbeiter ist ein kritischer Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses.

Methode: Durchgeführt wurde eine Internetsuche zu den Stichworten „Generation X bzw. Y und Medizin“ „Demographie, Personal und Krankenhaus“. Über Medline/pubmed wurden wissenschaftliche Studien über die Themen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, Generationen und Auswirkungen der Demographie auf das Personal gesucht. Darüber hinaus wurden Berichte von Institutionen und Behörden analysiert. Die vorhandenen Daten wurden nach Oberkriterien sortiert und dabei der Bezug zum Krankenhaus besonders berücksichtigt. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv.

Ergebnisse: Die Analyse der Daten bestätigte das heterogene und umfassende Informationsangebot zum Thema Demographie und Generationen. Beim Vergleich der Generationen lassen sich diese in Baby-Boomer (geboren 1946–1964), Generation X (geboren 1965–1980) und Generation Y (geboren 1981-heute) aufgliedern. Mitarbeiter der Generation Y „leben beim Arbeiten“ und lehnen Hierarchien ab. Sie tauschen sich über moderne Kommunikationswege in Netzwerken aus. Internet und Computer gehören für Sie zum Alltag.

Schlussfolgerungen: Mitarbeiter der Generation Y stellen erhebliche Anforderungen an die Führung im Krankenhaus. Sie können jedoch erheblich zur Professionalisierung bzw. Wettbewerbsfähigkeit beitragen.

Literatur: 1. Kopetsch T (2010) Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus! Studie zur Altersstruktur und Arztzahlentwicklung, 5. aktualisierte und komplett überarbeitete Auflage, Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung, Eigenverlag, Berlin.

2. Parment A (2009) Die Generation Y - Mitarbeiter der Zukunft: Herausforderung und Erfolgsfaktor für das Personalmanagement. Gabler 3. Verlag, Wiesbaden.

Schmidt CE, Möller J, Schmidt K, Gerbershagen MU, Wappler F, Limmroth V, Padosch SA, Bauer M (2011). Generation Y: Rekrutierung, Entwicklung und Bindung. Anästhesist 60:517-524.

4. Schmidt K, Meyer J, Liebeneiner J, Schmidt CE, Hüttenbrink KB (2012) Fachkräftemangel in Deutschland – Erwartungen von Chefärzten an junge Mitarbeiter: Eine Umfrage. HNO 60:102-108.