Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A276
DOI: 10.1055/s-0032-1323439

ZI-Kodierhilfe

I Rincon 1, R Engelhardt 1, D Graf von Stillfried 1
  • 1Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Berlin

Problemstellung: Die Dokumentation der Abrechnungsdiagnosen ist nach §295 Abs. 3 SGB V in der vertragsärztlichen Versorgung mittels ICD–10-GM verpflichtend. Die kodierten ICD-10-GM-Schlüsselnummern bilden die Grundlage einer erheblichen Anzahl medizinischer, ökonomischer und politischer Analysen und Konsequenzen. Daher sollte Sinn und Inhalt jedes einzelnen Codes allgemeingültig, unmissverständlich und reproduzierbar sein. Bedingt durch die Komplexität der Medizin, der zeitlichen Entwicklung und Veränderung von Wissenschaft und Sprache, sowie der Notwendigkeit zur Konzentration auf wenige Begriffe, gelingt es der ICD-Klassifikation nicht immer, eindeutige Zuordnungen zu ermöglichen. Dies kann in den Praxen zu Unsicherheiten bei der Kodierung führen. Methode: Die ZI-Kodierhilfe möchte Fehlinterpretationen bei der Auswahl des richtigen ICD-Kodes vorbeugen. Der medizinische Sinn eines Codes wird dazu mit übersichtlichen Schlagworten erläutert. Kriterien, die für die Gültigkeit einer bestimmten ICD-Schlüsselnummer unabdingbar sind, werden von Experten und niedergelassenen Ärzten fachgruppenübergreifend erarbeitet. Auf diese Weise wird eine Normierung der Inhalte eines Codes über Fachgebietsgrenzen und Anwenderspezifität hinaus angestrebt. Sukzessive werden sämtliche ICD-GM-Schlüsselnummern definiert und bilden zusammen mit hilfrei-chen klassifikatorischen Hinweisen eine solide Basis für eine einheitliche und zuverlässige Diagnosendokumentation. Ergebnisse: Die ZI-Kodierhilfe liegt in erster Fassung in elektronischer Form als Online-Variante und zur Integration in die Praxissoftware vor. Durch den freien Zugang für alle Anwender erwartet das ZI einen Rückgang der Dokumentation implausibler Codes im zeitlichen Verlauf. Schlussfolgerungen: Die ZI-Kodierhilfe soll die vertragsärztlich tätigen Mediziner auf unkomplizierte Weise bei der Suche nach dem richtigen ICD-10-GM-Code unterstützen und helfen, eine einheitliche valide Diagnosendokumentation aufzubauen.