Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A216
DOI: 10.1055/s-0032-1323379

Die Sicht von Hausärzten auf die Delegation von Tätigkeiten an Medizinische Fachangestellte (MFA)/Arzthelferinnen (AH) mit und ohne Zusatzausbildung zur Versorgungsassistentin (VERAH)

K Mergenthal 1, C Güthlin 1, M Beyer 1, A Erler 1, FM Gerlach 1
  • 1Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität, Frankfurt/Main

Einleitung: Im Rahmen der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) übernehmen MFA/AH mit Zusatzausbildung „Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis“ (VERAH) spezifische Aufgaben innerhalb des Praxisteams. Dazu gehören z.B. Hausbesuche oder Impf- und Medikamentenmanagement nach Delegation durch den Hausarzt. Bisher fehlen Daten für deutsche hausärztliche Praxen zur Delegation verschiedener Tätigkeiten an MFA/AH und dazu, welche Rolle eine spezifische Zusatzqualifikation der MFA/AH für diese Tätigkeiten spielt.

Studienfrage: Welche Tätigkeiten werden in der Hausarztpraxis delegiert? Findet die Delegation in Abhängigkeit von der Qualifikation der MFA/AH statt?

Methoden: Für diese Befragung wurde ein Fragebogen konzipiert und einem Befragungsinstrument für Hausärzte hinzugefügt, das im Rahmen der Evaluation der HzV-Versorgung in Baden-Württemberg verwendet wurde. In diesem Fragebogen wurden Motive zur Entscheidung für die Beschäftigung einer VERAH, beobachtete Veränderungen aufgrund des Einsatzes einer VERAH und Fragen zur Delegation von Aufgaben an MFA/AH und an VERAH gestellt (z.B. Hausbesuche, Assessments, Wundmanagement, Beurteilung des körperlichen bzw. psychischen Zustands eines Patienten).

Ergebnisse: Mit 245 Antworten aus 237 Praxen konnte eine Rücklaufquote von 26,9% von 909 angeschriebenen Hausärzten erreicht werden. Ausgewählte Themen wie beobachtete Veränderungen (z.B. Zeitentlastung, Zusammenarbeit, Arbeitsbelastung oder Patientenversorgung), Delegation von Aufgaben an MFA und im Vergleich Delegation von Aufgaben an VERAH werden zum Kongress vorliegen.

Schlussfolgerungen: Die Rücklaufquote entspricht der erwarteten Quote bei postalischen Befragungen. Die Ergebnisse können zu einer besseren Einschätzung der Bedeutung der Delegation in Hausarztpraxen beitragen.