Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A175
DOI: 10.1055/s-0032-1323338

Daten klinischer Krebsregister für Versorgungsforschung

M Klinkhammer-Schalke 1, AV Tillack 2, M Gerken 1, A Jagota 1, J Engel 1, S Klug 1
  • 1Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, Berlin
  • 2Tumorzentrum Land Brandenburg, Geschäftsstelle am Klinikum Frankfurt (Oder), Frankfurt (Oder)

Der Nationale Krebsplan sieht im Zielepapier 8 den flächendeckenden Ausbau klinischer Krebsregister zur Erfassung der Qualität der Versorgung aller Krebskranken vor. Klinische Krebsregister existieren in Deutschland allerdings in sehr heterogener Form bezüglich Strukturen und Leistungen, wie u.a. die Aufwand- Nutzen- Abschätzung zum Ausbau und Betrieb bundesweit flächendeckender klinischer Krebsregister durch die Firma Prognos zeigte. In einer regelmäßig auf dem Deutschen Krebskongress stattfindenden bundesweiten Onkologischen Qualitätskonferenz werden bereits seit 2006 Datenauswertungen bestehender klinischer Krebsregister zu den häufigsten Tumorentitäten vorgestellt. Damit kann gezeigt werden, dass mittels der Daten klinischer Krebsregister die Qualität der onkologischen Versorgung dargestellt und verbessert werden kann.

Material und Methoden:

Auf der 4. Bundesweiten Onkologischen Qualitätskonferenz auf dem Deutschen Krebskongress 2012 lagen insgesamt Datensätze zu 904.480 Patienten mit Tumoren der Entitäten Mamma, Lunge, Prostata, Darm und malignes Melanom vor. Es haben sich insgesamt 36 klinische Krebsregister an der Datensammlung beteiligt. Je nach Entität wurden unterschiedliche Fragestellungen beleuchtet, wie z.B. beim Mammakarzinom die Umsetzung der Sentinel- Lymphknotenbiopsie im zeitlichen Verlauf oder beim Prostatakarzinom das therapeutische Vorgehen unter Berücksichtigung des Alters des Patienten.

Ergebnisse:

Die bevölkerungsbezogene und sektorenübergreifende Analyse von spezifischen Qualitätsindikatoren der Versorgung konnte zeigen, dass und in wie hohem Maße Leitlinienempfehlung in der Versorgung umgesetzt werden.. Zusammenfassung:

Detaillierte Analysen in enger Zusammenarbeit mit Leitlinienkommissionen und Deutscher Krebsgesellschaft stehen ermöglichen eine transparente und neutral erhobene Versorgungsdarstellung. Strategien zu gezielten Verbesserungen, Rückmeldung in alle Ebenen der Versorgung sind die Ziele zukünftiger Arbeit.