Dtsch Med Wochenschr 2012; 137 - A160
DOI: 10.1055/s-0032-1323323

Arbeitsbedingungen und Gesundheit von niedergelassenen Hämatologen und Onkologen: Ergebnisse einer deutschlandweiten Befragung im Rahmen des WIN ON (Working Conditions in Oncology) Projektes

J Jung 1, M Neumann 2, H Pfaff 1, TD Gloede 1, SE Diener 1, W Baumann 3, L Ansmann 1, M Wirtz 4, N Ernstmann 1
  • 1Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln (IMVR), Köln
  • 2Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin, Herdecke
  • 3Wissenschaftliches Institut der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen GmbH (WINHO), Köln
  • 4Pädagogische Hochschule Freiburg, Abteilung für Forschungsmethoden, Freiburg

Die Tätigkeit in der onkologischen Versorgung kann Quelle verschiedener Ressourcen und hoher Anforderungen sein, die auf die Gesundheit der Ärzte einwirken. Bislang ist dazu bei niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (NHO) wenig bekannt. Ziel dieser Studie ist es deshalb, einen ersten Überblick über: a) die größten Belastungen und Ressourcen von NHO, b) die Prävalenzen verschiedener Gesundheitsoutcomes (z.B. Wohlbefinden, Depression) bei NHO c) den Zusammenhang zwischen Belastungen, Ressourcen sowie Gesundheitsoutcomes und der Berufszufriedenheit der NHO zu liefern. Durch ein besseres Verständnis dessen sollen erste Ansätze zur Aufrechterhaltung und Förderung der Gesundheit dieser Zielgruppe identifizieren werden. Damit sind auch Voraussetzungen angesprochen, die die Bereitschaft von Ärzten zur Ausübung ihres Berufes in Zukunft sichern. Diese Studie ist Teil des WIN ON Projektes. WIN ON ist eine interdisziplinäre prospektive Studie zu den Auswirkungen der Arbeitsbedingungen von NHO auf deren Gesundheit und in Folge auf die Patientenversorgung. Die Befragung erfolgt bundesweit unter allen Mitgliedern des Berufsverbands der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen e.V. (BNHO). Die Daten werden mittels deskriptiver Analysen und Zusammenhangsanalysen ausgewertet. Die Arbeiten befinden sich derzeit noch im Prozess. Die vollständigen Ergebnisse werden zum Zeitpunkt des Kongresses vorliegen. Diese Studie ist von wichtiger wissenschaftlicher und praktischer Bedeutung, da bisher kaum Daten zu dieser Thematik vorhanden sind. Zudem ist es die erste Studie zu dieser Fragestellung in Deutschland. Die Ergebnisse knüpfen am internationalen Forschungsstand an und bereichern diesen um Erkenntnisse hinsichtlich der Prävalenz bestehender Anforderungen, Ressourcen und Gesundheitsoutcomes von NHO. Diese können dazu dienen, praktische Implikationen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von NHO und in der Folge der Berufszufriedenheit sowie der Gesundheit der Ärzte abzuleiten.