ergopraxis 2011; 4(7/08): 14-15
DOI: 10.1055/s-0031-1284439
Wissenschaft

Demenz – Kognitiv stimulierende Therapie verbessert mentale Fertigkeiten

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Publication Date:
15 July 2011 (online)

 

Eine kognitiv stimulierende Therapie unterstützt die mentalen Fertigkeiten von Menschen, die unter einer leichten oder moderaten Demenzform leiden. Dass sich diese Interventionsform für die Ergotherapie eignet, fanden die Ergotherapeuten Natasha Yuill und Vivien Hollis an der ergotherapeutischen Fakultät der Universität Alberta in Kanada heraus.

Die Forscher durchsuchten 24 Datenbanken nach Interventionsstudien, die den Einsatz einer kognitiv stimulierenden Therapie bei Menschen mit milder oder moderater Demenz analysierten („Kognitiv stimulierende Therapie“). Außerdem gingen sie der Frage nach, ob sich diese Interventionsform für das ergotherapeutische Setting eignet. Unter den insgesamt zwölf Studien ihrer Übersichtsarbeit befanden sich sechs RCT-Studien, vier Kohortenstudien und eine retrospektive Outcome-Studie.

Die ausgewerteten Arbeiten weisen darauf hin, dass eine kognitiv stimulierende Therapie die mentalen Fertigkeiten bei Klienten mit einer leichten oder moderaten Demenzform erhalten und verbessern kann. Entsprechende Interventionen lassen sich dann mit ergotherapeutischen Grundannahmen vereinbaren, wenn sie in einem klientenzentrierten Setting stattfinden und auf eine erweiterte Handlungskompetenz abzielen. Aus Sicht der Forscher gilt es jedoch noch herauszufinden, wie sich das kognitive Training auf die Alltagsbewältigung auswirkt.

fk

Occup Ther Int 2011; doi: 10.1002/oti.315

KOGNITIV STIMULIERENDE THERAPIE

Therapeutische Techniken

Die kognitiv stimulierende Therapie beruht auf einem inklusiven bzw. integra-tiven Ansatz. Sie umfasst verschiedene therapeutische Techniken wie das Realitätsorientierungstraining (ROT) zur Verbesserung der räumlichen, zeitlichen, situativen und personenbezogenen Orientierung. Zum Einsatz kommen hier Uhren, Kalender, aber auch Wasch- und Anziehtraining. Die Reminiszenztherapie kann ebenfalls Teil der kognitiv stimulierenden Therapie sein, um mithilfe biografischer Daten, Fotoalben oder alten Briefen im Gruppensetting die Erinnerung an vergangene Erfahrungen und Erlebnisse zu ermöglichen.

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