ergopraxis 2011; 4(6): 16
DOI: 10.1055/s-0031-1280904
wissenschaft

CO-OP – Auch für Erwachsene geeignet

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Publication Date:
10 June 2011 (online)

 

Obwohl das Behandlungskonzept CO-OP ursprünglich für Kinder entwickelt wurde, kann man dieses Interventionsprogramm auch bei erwachsenen Klienten mit Apoplex einsetzen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Fallstudie von Dr. Erin Henshaw, Prof. Helene Polatajko und Kollegen an der Universität Toronto in Kanada.

An der Studie nahmen zwei Frauen im Alter von 65 und 75 Jahren teil. Beide erlitten mindestens 10 Monate zuvor einen Schlaganfall und wiesen Restdefizite auf. Auf Grundlage des COPM identifizierte die behandelnde Ergotherapeutin gemeinsam mit den Klientinnen drei alltagsnahe Zielstellungen für die Intervention. Zudem analysierte sie die Handlungsperformanz ausgewählter Alltagstätigkeiten. Die Teilnehmerinnen lernten in zehn Behandlungseinheiten Problemlösungsstrategien kennen, welche sich aus den vier Phasen Ziel-Plan-Tu-Check zusammensetzten. Die Ergotherapeutin begleitete daraufhin ihre Klientinnen dabei, Lösungsstrategien für ihre spezifischen Handlungsprobleme zu entwickeln. Nach dem Interventionszeitraum setzte sie das COPM erneut ein und evaluierte die Handlungsperformanz der ausgewählten Alltagstätigkeiten. Während eine Teilnehmerin ihre Performanz in allen drei Wahltätigkeiten steigern konnte, verbesserte sich die andere Teilnehmerin in zwei von drei Zielaktivitäten. Beide Klientinnen schätzten die Behandlungsmethode als hilfreich ein. Allerdings beschrieben sie anfängliche Schwierigkeiten, sich auf ihre aktive Rolle in der Therapie einzulassen – diese Methode wich stark von der ihnen bekannten traditionellen Art und Weise ab.

Das gewählte Studiendesign und die kleine Stichprobe erfordern weitere Forschungsprojekte, um die Anwendbarkeit und Wirkungsweise von CO-OP bei Klienten mit Apoplex zu untermauern.

akb

AJOT 2011; 65: 55–63

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