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DOI: 10.1055/s-0029-1200931
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Nitratgehalt der Milch als Beweis der Milchwässerung
Publication History
Publication Date:
22 August 2009 (online)

Zusammenfassung
In natürlichem Zustande enthält die Milch keine Nitrate. Nitratfrei ist auch die Milch von Kühen, die Trinkwasser mit dem extrem hohen Nitratgehalt von 500 mg N2O5 im Liter enthalten und damit täglich etwa 10 g Salpeter aufnehmen. Allerdings kann die experimentelle Verfütterung einer einmaligen Salpetergabe zu einer Ausscheidung von Nitraten mit der Milch führen; dies ist aber nur der Fall, wenn größere Salpeterdosen in sehr konzentrierter Lösung verabreicht werden. Die Widersprüche der bisherigen Literaturangaben sind somit geklärt und können künftig nicht mehr als Verteidigungsmittel herangezogen werden, wenn die Beschuldigung einer Milchwässerung neben dem übrigen Analysenbild auf den Nitratgehalt einer beanstandeten Milchprobe gestützt wird. Sehr wertvolle Anhaltspunkte für die Aufdeckung von Milchfälschungen lassen sich oftmals gewinnen, wenn man sich nicht damit begnügt, den Nitratnachweis qualitativ zu führen, sondern den Nitratgehalt sowohl der Milch als auch des für die Wässerung in Betracht kommenden Trinkwassers quantitativ bestimmt. Sehr empfindlich und zuverlässig ist das von Tillmans und Splittgerber angegebene Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Salpetersäure in der Milch; gute Dienste leistet hierbei das Autenrieth-Koenigsbergersche Kolorimeter.