Dtsch Med Wochenschr 1915; 41(33): 972-973
DOI: 10.1055/s-0029-1192080
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Epidurale Injektion

Walter Enderle - Assistent der Abteilung
  • Aus der I. Inneren Abteilung des Auguste Viktoria-Krankenhauses Berlin-Schöneberg. (Chefarzt: Prof. Huber.)
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Publikationsdatum:
15. Juli 2009 (online)

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Zusammenfassung

Indiziert ist die Injektion bei alten, rezidivierenden, den üblichen Behandlungsmethoden trotzenden Ischiasfällen, zu empfehlen und meiner Ansicht nach die Therapie der Wahl bei allen neuralgischen Anfällen im Bereich der unteren Extremitäten ohne Vernachlässigung der übrigen therapeutischen Hilfsmittel, ernstlich eines Versuches wert bei gastrischen Krisen, bei Enuresis der Kinder, überhaupt bei funktionellen Störungen des Urogenitalapparates. (In den wenigen Fällen letzterer Art, die ich zu behandeln Gelegenheit hatte, sah ich in etwa der Hälfte der Fälle eine günstige Beeinflussung.)

Die technische Ausführung ist, wie oben genau ausgeführt, einfach und bei den üblichen Kautelen gefahrlos. Es werden in Knieellbogenlage 20 ccm steriler physiologischer Kochsalzlösung durch den Hiatus sacralis eingespritzt, wobei darauf zu achten ist, daß man nicht zu tief, d. h. zu sehr distal, einsticht. Bei obiger Ausführung habe ich bei meinen zahlreichen Injektionen noch keine einzige Schädigung des Patienten beobachtet. Ich hoffe, daß diese Zeilen, die praktischer Erfahrung entspringen, dazu beitragen, die epidurale Injektion ihrem Wert entsprechend bekannt und zum therapeutischen Rüstzeug jedes Arztes zu machen.