Zusammenfassung
Indiziert ist die Injektion bei alten, rezidivierenden, den üblichen Behandlungsmethoden
trotzenden Ischiasfällen, zu empfehlen und meiner Ansicht nach die Therapie der Wahl
bei allen neuralgischen Anfällen im Bereich der unteren Extremitäten ohne Vernachlässigung
der übrigen therapeutischen Hilfsmittel, ernstlich eines Versuches wert bei gastrischen
Krisen, bei Enuresis der Kinder, überhaupt bei funktionellen Störungen des Urogenitalapparates.
(In den wenigen Fällen letzterer Art, die ich zu behandeln Gelegenheit hatte, sah
ich in etwa der Hälfte der Fälle eine günstige Beeinflussung.)
Die technische Ausführung ist, wie oben genau ausgeführt, einfach und bei den üblichen
Kautelen gefahrlos. Es werden in Knieellbogenlage 20 ccm steriler physiologischer
Kochsalzlösung durch den Hiatus sacralis eingespritzt, wobei darauf zu achten ist,
daß man nicht zu tief, d. h. zu sehr distal, einsticht. Bei obiger Ausführung habe
ich bei meinen zahlreichen Injektionen noch keine einzige Schädigung des Patienten
beobachtet. Ich hoffe, daß diese Zeilen, die praktischer Erfahrung entspringen, dazu
beitragen, die epidurale Injektion ihrem Wert entsprechend bekannt und zum therapeutischen
Rüstzeug jedes Arztes zu machen.