Zusammenfassung
1. Die Behauptung von Hellin, daß die nach Phrenicusdurchschneidung gelähmte Zwerchfellhälfte
Mitbewegungen mit der gesunden zeigt, ist unrichtig. Diese Bewegungen sind nur passiv
und wirken der beabsichtigten Kollapstherapie nie entgegen, sondern ermöglichen dieselbe
gerade. [Krankengeschichte eines Patienten (Unterlappen-Bronchiektasie) mit einseitiger
Phrenicusdurchschneidung, wo die wagenbalkenartige Zwerchfellbewegung im Röntgenschirm
deutlich sichtbar war.]
2. a) Die Zwerchfellbewegungen des Kaninchens nach einseitiger Phrenicuslähmung sind
denen des Menschen völlig analog und lassen Detail-Schlüsse auf das menschliche Zwerchfell
zu.
b) Der inspiratorisch steigende Abdominaldruck kann sich bei gewöhnlicher Atmung an
der Hochdrängung der gelähmten Zwerchfellhäfte, ebenso wie am Kienböckschen Phänomen,
nur ganz unwesentlich beteiligen. In erster Linie ist der inspiratorisch negative
Thorakaldruck maßgebend.
c) Die gelähmte Zwerchfellhälfte wird inspiratorisch nach der gesunden Zwerchfellhälfte
hingezerrt.
d) Die Leber macht sowohl die wagebalkenartige Bewegung des Zwerchfells mit wie auch
die vorgenannten Zerrungen nach der gesunden Zwerchfellhälfte.