Dtsch Med Wochenschr 1917; 43(9): 262-264
DOI: 10.1055/s-0028-1144319
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die ätiologische und therapeutische Bedeutung des Coccobacillus foetidus ozaenae Perez4)

Karl Amersbach
  • Aus der Klinik für Hals- und Nasenkrankheiten (Direktor: Prof. Kahler) und dem Pathologischen Institut (Direktor: Geheimrat Aschoff) der Universität in Freiburg i. Br.
4) Vortrag, gehalten in der Freiburger Medizinischen Gesellschaft am 12. XII. 1916. Ausführliche Veröffentlichung erfolgt im Archiv für Laryngologie.
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Publication Date:
14 July 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Durch die von Hofer hergestellte polyvalente Vakzine des Coccobacillus foetidus ozaenae Perez kann bei genuiner Ozäna des Menschen mehr oder minder weitgehende Besserung erzielt werden. Gleiche Erfolge lassen sich aber auch mit anderer Vakzine, speziell mit Friedländer-Vakzine, hervorrufen, eine Tatsache, die gegen die spezifische Wirkung der Hoferschen Vakzine spricht.

  2. Beim Kaninchen kann der Perez-Hofer-Bazillus unter Umständen einen eitrigen Katarrh der Nase mit Atrophie der vorderen Muschel erzeugen. Das Charakteristikum dieser Atrophie ist der primäre Schwund des knöchernen Gerüstes der vorderen Muschel. Durchaus die gleichen Veränderungen werden aber durch andere Eiterreger, zum mindesten durch den Kolibazillus und den Bacillus pyogenes bovis, hervorgerufen. Die durch den Perez-Bazillus verursachte Nasenerkrankung hat mit der genuinen Ozäna des Menschen nichts zu tun, denn es fehlen ihr auch deren Kardinalsymptome: Fötor und Borkenbildung.

  3. Das Kaninchen ist an sich wegen des von der menschlichen unteren Muschel verschiedenen Aufbaues seiner vorderen Nasenmuschel als Versuchstier nicht geeignet.

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