Dtsch Med Wochenschr 1936; 62(36): 1455-1457
DOI: 10.1055/s-0028-1141292
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Zwillingspathologische Ergebnisse bei Littlescher Krankheit

Heinz Boeters, Reinhart Dittel
  • Psychiatrischen und Nervenklinik der Universität in Breslau. Direktor: Prof. Johannes Lange
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

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Zusammenfassung

Es wird über zwei eineiige Zwillingspaare berichtet, bei denen jeweils das erstgeborene Kind an Littlescher Krankheit mit Mikrozephalie und Schwachsinn leidet. Die zweitgeborenen Partner sind neurologisch unauffällig; dagegen ist auch bei ihnen die gesamte frühkindliche Entwicklung, die Ausbildung der sprachlichen und statischen Funktionen erheblich stärker als sonst bei Zwillingen verzögert. Die Bedeutung exogener Hirnschäden, vor allem des Geburtstraumas, für das Zustandekommen der Littleschen Krankheit wird diskutiert. Eine kongenitale Lues liegt bei beiden Zwillingspaaren nicht vor. Da in der näheren Familie eines unserer Fälle eine Häufung von kindlichen Entwicklungsstörungen, vor allem grobe Störungen der Sprachentwicklung bestehen, wird darauf hingewiesen, daß eine eingehende Familienforschung in Sippen von Little-Fällen möglicherweise die Abtrennung einer anlagebedingten, erblichen Kerngruppe von den übrigen vorwiegend oder rein exogenen Formen der zerebralen Kinderlähmung ermöglichen könnte.