Dtsch Med Wochenschr 1925; 51(41): 1692-1695
DOI: 10.1055/s-0028-1137226
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Parenterale Milchtherapie bei der Behandlung septischer Zustände

H. J. Willerding
  • Aus der Chirurgischen Abteilung des Auguste Viktoria-Krankenhauses in Berlin-Weißensee. (Direktor: Dr. F. Seiberg.)
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Publikationsdatum:
22. August 2009 (online)

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Zusammenfassung

In allen Fällen von schwerer Sepsis mit chronischem Verlauf bieten die parenterale Milchtherapie gute Erfolge, sie leistet in einzelnen Fällen mehr als Silberpräparate, Caseosan usw. Je größer die Reaktion nach der Injektion, desto besser die Prognose. Refraktär sind die Fälle der foudroyanten Sepsis. Geeignet zur Behandlung sind außerdem: Parametritiden, Furunkulose und Pyodermien, chronisch werdende pneumonische Infiltrate, lange dauernde, septische Erysipele.

Der Einwand der Schmerzhaftigkeit ist hinfällig mit Rücksicht auf den Erfolg. Die Ergebnisse unserer Behandlung ermutigen zu einem weiteren Vorgehen in einschlägigen Fällen, und wir möchten daher zum Schluß ausdrücklich darauf hinweisen, daß angesichts der beobachteten Erfolge, besonders in Fällen, in denen die üblichen Silberpräparate und die fabrikmäßig hergestellten pärenteralen Eiweißpräparate versagt haben, stets auch ein Versuch mit intraglutäalen Mikhinjektionen im Interesse des Kranken gemacht wird, und zwar betonen wir nochmals, daß wir eine mindestens dreimalige Injektion für notwendig halten.