Dtsch Med Wochenschr 1925; 51(9): 354-355
DOI: 10.1055/s-0028-1136529
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Blutkörperchensenkung und Blutdifferenzierung bei Lungentuberkulose

Siegfried Müller - Hausarzt
  • Aus dem Elisabeth-Sanatorium bei Neubabelsberg. (Leitender Arzt; San.-Rat Dr. W. Freimuth.)
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Publication Date:
23 May 2009 (online)

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Zusammenfassung

Gerade die regelmäßig kontrollierende Beobachtung der Blutkörperchensenkungsreaktion, als eines empfindlichen biologischen Vorganges mit großer Ausschlagsbreite, eignet sich vorzüglich in der Praxis zur Beurteilung des weiteren Verlaufs und therapeutischer Maßnahmen bei der Lungentuberkulose. Das Hämogramm, schwieriger in der Ausführung und Bewertung, läßt zwar in extremen Fällen weitgehende prognostische Schlüsse zu, ist aber im übrigen der S.R. in der Frage der Beurteilung Tuberkulöser nicht überlegen.

Suchen wir nach der Ursache der abweichenden Untersuchungsergebnisse, so liegt sie unseres Erachtens nicht in der Methode, sondern in der Hauptsache wohl in den Unterschieden des Materials und der Behandlungsmöglichkeit begründet. Das Heilstättenmaterial in stationärer Behandlung ist therapeutisch erfahrungsgemäß wesentlich intensiver zu beeinflussen als das poliklinische, womöglich erwerbstätige, Material in ambulanter Behandlung.