Dtsch Med Wochenschr 1916; 42(37): 1118-1120
DOI: 10.1055/s-0028-1135367
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit der experimentellen Pockendiagnose nach Paul

H. A. Gins
  • Aus dem Kgl. Institut für Infektionskrankheiten „Robert Koch”
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Durch die Verimpfung von Pustelinhalt Blatternkranker auf die Kaninchenhornhaut nach Paul läßt sich in den meisten Fällen bereits nach 48 Stunden die Diagnose sichern. Der positive Ausfall des Tierversuches ist beweisend für Variola, der negative Ausfall soll dagegen den klinischen Pockenverdacht nicht erschüttern. Die bei der Variola-Verimpfung auf der Kaninchenhornhaut auftretenden Veränderungen werden bei der Verimpfung von Varizellenmaterial oder Material von anderen Hautaffektionen nicht beobachtet.

Der Tierversuch nach Paul hat erhebliche medizinalpolizeiliche Bedeutung und erscheint berufen, eine empfindliche Lücke in unseren diagnostischen Hilfsmitteln bei Pocken zu schließen.