Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(22): 817-820
DOI: 10.1055/s-0028-1129963
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Reststickstoffsteigerung und Kochsalzverlust

E. Kohlschütter
  • Aus der 2. Medizinischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

In den letzten Jahren konnte man innerhalb des Krankheitsbildes der Urämie eine besondere Form unterscheiden, die nicht durch eine anatomisch faßbare Nierenschädigung sondern durch eine Verarmung des Körpers an Kochsalz bedingt ist. Der Kochsalzverlust kann zustande kommen durch häufiges Erbrechen, durch starke Durchfälle oder anderweitige große Flüssigkeitsverluste des Körpers. Es wurde die Frage gestellt, ob es auch durch therapeutische Maßnahmen, die einen starken Wasser- und Kochsalzverlust zur Folge haben (in erster Linie durch Salyrganinjektionen), zu einer hochgradigen Kochsalzverarmung des Körpers und einer dadurch bedingten Reststickstoffsteigerung kommen kann. Unsere Untersuchungen ergaben, daß eine solche Gefahr praktisch nicht besteht. Um aber in jedem Falle ganz sicher zu gehen, empfehlen wir überall dort, wo ein hoher Reststickstoffwert im Blute gefunden wird, gleichzeitig auch den Kochsalzgehalt des Blutes zu ermitteln. Auf diese Weise dürfte es immer möglich sein, der Gefahr einer chloropriven Azotämie rechtzeitig zu begegnen.