Dtsch Med Wochenschr 1934; 60(13): 464-467
DOI: 10.1055/s-0028-1129863
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Behandlung schwerer Intoxikationen und zentraler Atemstörungen

Heinz Frank
  • Aus der Inneren Abteilung der städtischen Krankenanstalten in Mannheim. Direktor: Prof. Kießling
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

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Zusammenfassung

Icoral hat bei schweren zentralen Atemstörungen (infolge Enzephalitis) eine mit nichts vergleichbare und oft allein lebenserhaltende Atemwirkung.

Bei frischen Vergiftungen kann außer mit Icoral mit Coramin, Cardiazol oder Sympatol in großen Dosen intravenös ein prompter Weckeffekt erreicht werden, aber nur, wenn die Vergiftung nicht zu lange, etwa maximal 12 Stunden, zurückliegt.

Bei länger zurückliegender Einnahme des Schlafmittels hat nur Icoral noch eine spezifische Wirkung auf Kreislauf und Atmungszentrum.

Für schwere Morphinvergiftungen mit zentraler Atemlähmung ist Icoral das Mittel der Wahl.

Nebenwirkungen sahen wir bei der letzten Reihe unserer Beobachtungen nur in Gestalt des Singultus, der die maximal tiefe Reizatmung begleiten kann, ohne den therapeutischen Erfolg zu stören. Übergreifen des Singultus auf Kehlkopf und Zunge wird einmal beobachtet. Herzrhythmusstörungen sahen wir im letzten Jahre nie mehr, weil wir die intramuskulären Injektionen als Methode der Wahl ansehen konnten.