Zusammenfassung
Die klinisch-parasitologische Untersuchung von 1330 Kranken bestätigt die früheren
Befunde des Verfassers und seiner Mitarbeiter. Von den in Ostpreußen sehr selten bzw.
völlig fehlenden Parasiten sind Trichinella, Ankylostomum duodenale, Anguillula intestinalis
und Echinokokkus hervorzuheben. Auf deren Fehlen scheint zu beruhen, daß Eosinophilie nur in 27% von Wurmträgern beobachtet wurde (gegenüber 50% in anderen Teilen Deutschlands).
Nach Krankheitsgruppen eingeteilt ergibt sich, daß Ascaris lumbricoides prozentual am stärksten bei Erkrankungen des Hautapparates (13,3%), des Respirationsapparates
(9,4%) und bei bakteriellen Infektionskrankheiten (8,8%) gefunden wird. Daran werden
klinische Überlegungen geknüpft.
Die Untersuchungen an Schwerkranken und Hochfiebernden haben keinen Einfluß auf das
veränderte Verhalten der Parasiten im kranken Wirt ergeben; es scheint, daß, wenn Askaris den kranken Wirt verläßt, das Tier selbst
krank, bzw. nicht mehr lebensfähig ist.
Die Quappenleber, testiert am perniziösanämisch Kranken, zeigt, gemessen an der Retikulozytenkrise,
dem Hämoglobin und der Zahl der Erythrozyten ihren starken Gehalt an antianämischem
Prinzip; sie darf wegen der Infektionsmöglichkeit mit Diphyllobothrium latum nicht
als Rohleber sondern nur als Garleber gereicht werden; sie ist auch als Garleber von
besonderem Wohlgeschmack. Hiermit ist erwiesen, daß entgegen den Ansichten der Literatur
die Fischleber (Quappe) blutbildende Eigenschaften besitzt.
Fuadin, dosiert nach Khalil, war in der Therapie der Opisthorchiasis des Menschen ohne Einfluß
auf den Parasiten (beurteilt nach der Eiablage in Stuhl und Duodenalsaft).