Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(29): 1395-1396
DOI: 10.1055/s-0028-1128596
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Studien am aleukozytären Tier: Ueber die Genese der „Lymphozyten” in den Exsudaten seröser Höhlen

 Lippmann,  Plesch
  • Aus der II. Medizinischen Universitätsklinik in Berlin. (Direktor: Geheimrat Kraus.)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. Mai 2009 (online)

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Zusammenfassung

1. Beim aleukozytären Tiere bringt ein sonst für polynukleäre Leukozyten chemotaktisch positiver Reiz ein rein monozytäres Pleuraexsudat hervor, in dem sich alle Uebergänge von den Endothelzellen zu solchen, die den kleinen Lymphozyten gleichen, finden.

2. Beim aleukozytären Tiere ruft ein Entzündungsreiz, der in die Muskulatur gesetzt wird, keine einzige Entzündungszelle herbei. Man sieht nur Muskelnekrosen.

3. Somit können die „kleinen Lymphozyten” weder hämatogen sein (aleukozytäres Blut!), noch von den Adventitialzellen. (Muskelnekrose, kein Abszeß!), noch von den tâches laiteuses stammen (Experimente an der Pleura!). Sie sind Abkömmlinge des Serosaendothels.

4. Die im Liquor cerebrospinalis und in Pleuraergüssen auftretenden kleinen Lymphozyten sind ebenfalls Abkömmlinge des Serosaendothels. Lymphozytose in Serosaergüssen beweist nur chronischen Serosareiz, keine Spezifizität des „Antigens”.

5. Pleura und Peritoneum sind biologisch different, da das Bauchfell bei demselben aleukozytären Tiere auf Entzündungsreiz auch polynukleäre Zellen aufweist, während das Brustfell nur Monozyten produziert.