Dtsch Med Wochenschr 1913; 39(12): 567
DOI: 10.1055/s-0028-1128272
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Ueber akute syphilitische Nierenentzündung in der Frühperiode

Bemerkungen zu der Arbeit von Prof. Erich Hoffmann, diese Wochenschrift Nr. 8Richard Bauer, Ada Hirsch in Wien
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Publikationsdatum:
30. Juni 2009 (online)

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Ueber akute syphilitische Nierenentzündung in der Frühperiode (Nephritis syphilitica acuta praecox)2)

Zusammenfassung

In der oben zitierten Arbeit findet sich folgende Bemerkung: Wa.R. im Serum des Patienten mit Nierensyphilis stark positiv, in einer Fußnote: der Vorschlag, die Reaktion mit dem Harn anzustellen (Bauer), hat nach Blumenthals und Biers früheren Untersuchungen kaum Berechtigung.

Wir möchten uns erlauben, hierzu folgendes zu bemerken: Blumenthal und Wile fanden, kurz gesagt, daß die Wa.R. im Harne weder mit der positiven, noch mit der negativen Seroreaktion regelmäßig übereinstimmt, wobei außerdem die Eigenhemmung des Harnes die Eindeutigkeit des Resultates stört. Wir haben schon im Jahre 19101) nachgewiesen, daß die Unstimmigkeiten in obigen Resultaten einfach auf die verschiedenen Aziditätsgrade der Harne zurückgehen und sich durch Neutralisation der Harne sicher und leicht beseitigen lassen. Mit dieser Arbeitstechnik haben wir durchaus eindeutige Resultate erzielt :2) Harne von nicht syphilitischen Patienten geben niemals Wa.R. Harne von Luetikern nur dann, wenn bei positiver Seroreaktion größere Mengen von Albumen (etwa 6—8 0/00) in den Harn übertreten. Die Reaktion ist an die Globulinreaktion des Harnes gebunden und mit den ausgefällten Globulinen leicht zu erzielen. —

Wir bedauern, daß Hoffmann in seinem interessanten Falle mit Spirochätenbefund die Reaktion nicht angestellt hat, da das Wesen und die diagnostische Bedeutung dieser von uns gefundenen Harnreaktion wegen der Seltenheit derartiger Fälle noch nicht ganz geklärt ist.