Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(46): 1913-1915
DOI: 10.1055/s-0028-1127414
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Pathologie der Arteriosklerose1)

W. Ceelen - Direktor des Instituts
  • Aus dem Pathologischen Institut der Universität in Bonn
1) Vortrag, gehalten auf dem Fortbildungskurs für Aerzte in Bad Salzuflen am 14. IX. 1929.
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Intimaverfettung Virchows ist von der Arteriosklerose abzutrennen. — Die eigentliche, Arteriosklerose, auch Skleratheromatose oder Atherosklerose genannt, ist dem morphologischen Bild nach in der Hauptsache eine Intimaerkrankung, die auf Ernährungsstörungen progressiver und regressiver Natur beruht. Die Versuche der experimentellen Erzeugung von Arteriosklerose haben zu arterioskleroseähnlichen Arterienveränderungen, aber nicht zu eigentlicher Arteriosklerose geführt.

Zu unterscheiden von der Skleratheromatose ist eine Form der Arterienverhärtung, die durch degenerative Prozesse in der Media mit anschließender Verkalkung und eventueller Knochenbildung enesteht und in der makroskopischen form der „Gänsegurgel” auftritt. Diese sogenannte Mediaverkalkung findet sich bei allgemeinen Stoffwechselstörungen, besonders beim Diabetes und im Alter. Die mit der Starrheit verbundene funktionsunfähigkeit der Arterien bewirkt eine erhöhte Neigung zu thrombotischen Bildungen und Verschlüssen. Eine dritte form ist die Arterioloskierose, die meist mit Hypertonie und Herzhypertrophie kombiniert ist, und deren Beziehung zu diesen beiden Erscheinungen noch weiterer Klärung bedarf.

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