Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(36): 1496-1497
DOI: 10.1055/s-0028-1127259
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die bakteriologische Kontrolle des Scharlachrekonvaleszenten

U. Friedemann - Dirigierender Arzt, H. Deicher - Oberarzt
  • Aus der Infektionsabteilung des Städtischen Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin
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Publication Date:
06 August 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die praktischen Erfolge oder Mißerfolge der bakteriologischen Kontrolle der Scharlachrekonvaleszenten lassen keinen Schluß auf die Scharlachätiologie zu.

2. Die in der Seligmannschen Statistik aufgeführten Schulkinder kommen für die Beurteilung der prinzipiellen Anwendbarkeit der bakteriologischen Kontrolle nicht in Betracht, weil sie nur einmal untersucht wurden.

3. Bei Massenuntersuchungen sind Fehlerquellen vorhanden, die unter Umständen einen negativen Streptokokkenbefund vortäuschen können; am wichtigsten erscheint uns die geringe Haltbarkeit der hämolytischen Streptokokken an den Wattetupfern. Scharlachrachenabstriche müssen am Tage der Entnahme ausgestrichen werden. Es wird nach der vorliegenden Literatur notwendig sein, die Rachenabstriche durch Nasenabstriche zu ergänzen; auf Komplikationen bei der Entlassung ist zu achten.

4. Mit Rücksicht auf ihre praktische Wichtigkeit und die widersprechenden Angaben in der Literatur ist eine weitere Prüfung der Methode dringend erforderlich.

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