Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(33): 1375-1377
DOI: 10.1055/s-0028-1127212
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Typhuserkrankungen in Palästina

T. Canaan - Leiter der Abteilung
  • Aus der Inneren Abteilung des Deutschen Diakonissen-Hospitals in Jerusalem
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Publication Date:
27 July 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Die hygienischen Verhältnisse unter den Bauern sowohl wie unter der armen Stadtbevölkerung sind noch sehr primitiv. Jede Infektionskrankheit greift deshalb stark um sich.

  2. Die Kranken suchen sehr spät das Hospital und den Arzt auf, gewöhnlich dann, wenn schon Komplikationen den Verlauf des Typhus verschlimmert haben.

  3. In Palästina spielt Kontakt und nicht so sehr die Verunreinigung von Trinkwasser und Genußmitteln die Hauptrolle bei der Infektion und der Weiterverbreitung des Typhus.

  4. Das kindliche und jugendliche Alter wird unter der arabischen Bevölkerung von dieser Krankheit besonders stark betroffen.

  5. Obgleich der Typhus in Palästina leichter verläuft als in Europa, treten doch ziemlich oft bedenkliche Komplikationen auf, welche besonders die Kranken der ärmeren Klasse treffen.

  6. Bei sicherem klinischen Typhus war in 3,7% die Gruber-Widal-Agglutination negativ.

  7. Der Paratyphus wird nicht selten von denselben schweren Komplikationen begleitet, die man auch beim echten Typhus findet.

  8. Die Mortalitätsziffer würde nicht höher sein als anderswo, wenn die Patienten früh genug in ein Hospital aufgenommen werden könnten.

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