Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(27): 1122-1124
DOI: 10.1055/s-0028-1127113
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Bedeutung der Eiweißrelation in der Liquordiagnostik

V. Kafka, K. Samson
  • Aus der Serologischen Abteilung (Leitender Oberarzt: Prof. V. Kafka) der Psychiatrischen Universitätsklinik und Staatskrankenanstalt Friedrichsberg (Direktor: Prof. W. Weygandt) in Hamburg
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Publication Date:
27 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund der Untersuchung von etwa 2500 Rückenmarksflüssigkeiten mit Hilfe der Eiweißrelation nach Kafka in Verbindung mit den übrigen liquordiagnostischen Methoden wird über die praktische Bedeutung dieser neuen Liquorprüfung kurz berichtet. Es ist durch sie festgestellt worden, daß der Grenzwert der Liquorzellen im Kubikmillimeter 8/3 ist; das Gebiet von 8/315/3 wäre als abnorm zu bezeichnen, soweit klinische Veränderungen nicht vorliegen. Auf Grund der Werte der Eiweißrelation läßt sich eine scharfe Abgrenzung normal-pathologisch erzielen. Durch Kombination der Eiweißrelation mit der Normomastixreaktion und der Zählung der roten Blutkörperchen läßt sich blutiger Liquor noch weitgehend diagnostisch verwenden. Ferner wird die interessante Möglichkeit der Bestimmung des Euglobulins und der Aufstellung des Euglobulin-Globulinquotienten erörtert. Schließlich wird die diagnostische Bedeutung der Eiweißrelation an den Beispielen der Paralyse, Lues cerebri, Tabes, akuten Meningitis, Epilepsie, Schizophrenie, multiplen Sklerose, Enzephalitis dargelegt und auf weitere praktische Ausblicke hingewiesen.

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