Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(26): 1089-1092
DOI: 10.1055/s-0028-1126631
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Milzbrandähnlicher Bazillenbefund bei einer Hauterkrankung — Impetigo anthracoides

Wilhelm Richter, Stabsarzt Karl Walther
  • Aus der Chirurgischen Universitätsklinik (Direktor: Geh.-Rat Bier) und dem Hygienischen Institut der Universität (Direktor: Geh.-Rat M. Hahn) in Berlin
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Publication Date:
17 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Es handelte sich bei der von uns beobachteten Erkrankung um eine Hautaffektion, die unter einem dem Milzbrand ähnlichen klinischen Bild ablief, sich aber von diesem doch durch das Fehlen jeglicher entzündlicher Reaktion in der Umgebung unterschied. Als Erreger fanden wir in dem steril entnommenen Punktat einen Bazillus, der in die Gruppe der in der Literatur unter dem Namen der milzbrandähnlichen Bazillen oder Pseudomilzbrandbazillen zusammengefaßten Bakterien einzureihen ist. Die Pathogenität konnte durch den Autoinokulationsversuch bei der Patientin nachgewiesen werden, wobei festgestellt wurde, daß das gleiche Krankheitsbild entstand und aus dem neuen Herde der Nachweis derselben Bazillen in Reinkultur gelang. Unter Berücksichtigung des klinischen Bildes, das sich durch einen markstückgroßen Herd mit randständigen, aneinandergereihten, kleinen Bläschen und krustöser Umwandlung in den mittleren Teilen charakterisierte, und auf Grund des Bazillenbefundes haben wir das klinische Bild als „Impetigo anthracoides” bezeichnet.

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