Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(23): 956-957
DOI: 10.1055/s-0028-1126569
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Magensekretion und Magendiagnose

M. Ehrenreich - Bad Kissingen
  • Aus der III. Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Berlin. (Direktor: Geh.-Rat Goldscheider)
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Publication Date:
09 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Untersuchung auf freie Salzsäure ist für die Differentialdiagnose des Magenkarzinoms wertlos.

Das Symptom des „fortschreitenden Sekretschwundes” ist das wichtigste Kennzeichen des beginnenden Magenkarzinoms, speziell des im Ulkus oder in der Ulkusnarbe entstehenden. Die Feststellung erfolgt, solange noch kein analoges Röntgenverfahren ausgearbeitet ist, am besten mittels der Methode der fraktionierten Ausheberung unter Verwendung der Verweilsonde.

Beim Gebrauch der Momentsonde, mit der man sonst im allgemeinen auskommt, ist es notwendig, den Zeitpunkt des Ausheberns zu variieren. Bei Anazidität erfolgt die Ausheberung am besten 30—40 Minuten, bei Superazidität etwa 90 Minuten nach Probefrühstück. Das Röntgenbild, die fortlaufende auskultatorische Kontrolle des Magenplätschergeräusches und das Verfahren von Fuld-Benedikt liefern die erforderlichen Hinweise zu einer annähernden Voraussage über die Sekretionsiage des Magens.

Die Achylia gastrica zeigt oft ein wohlcharakterisiertes Röntgenbild durch das Zusammentreffen von vier Kennzeichen, nämlich: Fehlen der Saftschicht, kleiner Magen, sehr intensiver Magenschatten, beschleunigte Magenentleerung.

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