Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(23): 949-951
DOI: 10.1055/s-0028-1126566
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klimauntersuchungen an der holländischen Küste

Otto Kestner
  • Aus dem Physiologischen Institut der Universität Hamburg, Allgemeines Krankenhaus Eppendorf
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Publication Date:
09 July 2009 (online)

Zusammenfassung

Die physiologisch interessantesten, mit der Kadmiumzelle meßbaren Sonnenstrahlen zwischen 320 und 290 µµ nehmen rapide ab, sobald die Sonne tiefer steht als 30°, da sie von der Atmosphäre besonders stark absorbiert werden. Praktischen Wert hat also die Anwendung der für Ultraviolettstrahlen durchlässigen Gläser wohl nur dort, wo die Strahlen der hochstehenden Sonne sie passieren, wie bei Bedachungen von Liegehallen und Treibhäusern. Keinesfalls kann also durch Aufenthalt in Räumen mit Fenstern aus derartigen Gläsern der Aufenthalt im Freien ersetzt werden, schon weil die übrigen Klimafaktoren, wie Wind und Temperatur wegfallen.

Es werden die Schwierigkeiten erörtert, die sich ergeben, wenn man bestimmen will, welche Temperatur auf den menschlichen Körper einwirkt. Die kühlende und reizende Wirkung des Seewindes nimmt zu, je mehr man sich dem Meere nähert; doch ist die Lufttemperatur in Sonne und Windschutz (z. B. im Strandkorb) auch am Strande mitunter geradezu tropisch. Die Heilwirkung des Seewindes beruht nicht auf dem Gehalt von Nitroxylverbindungen oder ähnlichen Stoffen.

Neben diesen Faktoren spielen sicher solche seelischer Natur, die Freude an der Landschaft, eine große Rolle.

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