Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(21): 866-868
DOI: 10.1055/s-0028-1126540
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Pankreasnekrose

J. Oehler
  • Aus dem Henriettenstift in Hannover
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Publication Date:
09 July 2009 (online)

Zusammenfassung

In den letzten 10 Jahren wurden 26 Fälle von Pankreasnekrose behandelt. Die früher so seltene Erkrankung scheint jetzt häufiger aufzutreten. Es sind zwei Hauptgruppen zu unterscheiden: die schwere akute Pankreasnekrose (Mortalität 92%) mit plötzlichem Beginn und schweren peritonitischen Erscheinungen im Oberbauch und die leichtere, weniger akute Pankreatitis (Mortalität 23%), die mit weniger stürmischen Erscheinungen einhergeht. Diese leichteren Fälle waren bis vor wenigen Jahren fast unbekannt; ihr Krankheitsbild ist nicht so gleichartig, wie das der 1. Gruppe. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle zeigten sie die Symptome eines schweren Gallensteinanfalles. Bei ⅔ der Fälle fanden sich Gallensteine. — Wenn auch oft Uebergänge zwischen beiden Gruppen zu konstatieren sind, sollten doch im allgemeinen die in Vorgeschichte, Verlauf und Prognose so verschiedenen Fälle auch in der Nomenklatur unterschieden werden. Für die Fälle beider Gruppen wird die Frühoperation mit gleichzeitiger Drainage der Gallenwege gefordert. Die Operationsresultate sind in den Fällen der zweiten Gruppe günstig. — Die Nachforschung bei den überlebenden Patienten hat bezüglich der Dauererfolge ebenfalls ein günstiges Resultat ergeben.

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